Was es bei uns zu berichten gibt
Auf dieser Seite finden Sie Pressemitteilungen sowie relevante News rund um das Thema Parkett, über unsere Partner, Marken oder aus dem Unternehmen. Sollten Sie weitere Fragen zu einzelnen Themen haben, zusätzliche Informationen oder Materialien benötigen, helfen wir Ihnen gerne weiter. Auch stehen wir Ihnen jederzeit für ein Interview oder Podcast-Aufzeichnung zur Verfügung und begrüßen Sie hierzu an unseren Standorten in Laupheim oder München.
17. MAI 2023
Die italienische High-End Hersteller-Marke Listone Giordano steht für hohe Standards im Bereich der Parkettlösungen. Das familiengeführte Unternehmen setzt sowohl bei den Rohstoffen als auch bei der Produktion einen besonderen Fokus auf Nachhaltigkeit. Ich bin Barbara Brubacher, die Münchner Redakteurin des CUBE Magazins und in unserer heutigen Folge der Cube Podcast-Reihe zur Architektur und modernes Wohnen begrüße ich den Listone Giordano Manager Germany Ulrich Scheffold.
Herr Scheffold Guten Tag, es freut mich, dass sie hier sind. Listone Giordano ist ja eine Marke des italienischen Familienunternehmens Margaritelli. Wenn ich das höre, komme ich gleich schon ins schwelgen und würde am liebsten morgen direkt nach Italien fahren. Waren sie denn in letzter Zeit mal wieder in Italien?
Guten Tag, vielen Dank für die Einladung. Ja, im letzten Herbst war ich in Italien. Nicht geschäftlich, aber privat und zwar in Turin, der viertgrößten Stadt Italiens. Die Stadt besitzt einen außergewöhnlichen Charme mit ihren rechteckigen Strukturen in der Altstadt, ihren barocken Elementen im Zentrum und ihrer modernen Architektur an den Rändern, ist also immer eine Reise wert. Und natürlich würde ich gerne direkt sofort mitfahren mit Ihnen nach Italien.
Das hört sich toll an und ist ein guter Tipp von Ihnen. Drückt sich denn das italienische Design auch in den Produkten von Listone Giordano aus?
Ja, eindeutig. Eine Kollektion von uns nennt sich Natural Genius, übersetzt also „natürliches Genie“ und hier arbeiten wir seit über 10 Jahren mit berühmten italienischen und internationalen Designern sowie Architekten zusammen. Im Prinzip setzen wir hier eine regelrechte Benchmark für die Hartbodenbelagsbranche, weil wir immer wieder neue Designs entwickeln, die man am Fußboden verwirklichen kann. Jeder verbindet italienische Design mit Eleganz und Modernität. Das verbinden wir in dieser Kollektion oder mit unseren Produkten generell und das soll eben auch klar erkennbar sein.
Können Sie denn ein paar der Designer namentlich nennen mit denen zusammengearbeitet wird?
Hier sind beispielsweise Michele de Lucchi oder auch Patricia Urquiola aus dem Möbeldesign zu nennen, die beide natürlich weltweit bekannt sind. Oder auch Mattheo Thun, Sebastiano Canzano sowie Alexander Brenner. Ich könnte die Liste jetzt endlos fortführen, aber das sind ein paar der bekannten Namen aus einer großen Reihe an Designern und Architekten, mit welchen wir zusammenarbeiten. Mittlerweile sind wir auch in Mailand auf dem Salon di Mobile vertreten und haben dort eine eigene Arena, wo wir die Thematik der Kollaboration hinreichend bespielen.
Ich würde gerne auch noch mehr über das Familienunternehmen Margaritelli wissen. Dort waren Sie ja bestimmt auch schon oft im Zuge Ihrer Tätigkeit oder?
Absolut, ich bin regelmäßig dort und das ist eigentlich wirklich die Essenz auch dieses Produktes, nämlich dass wir ein Familienunternehmen sind in 4. Generation, inzwischen über 150 Jahre alt und schon immer mit dem Werkstoff Holz verbunden. Das Unternehmen wird heute von Luca und Andrea Margaritelli geführt, wobei Luca Margaritelli eher in der Technik sowie der Produktion organisiert ist und Andrea Margaritelli eher in den Bereichen Kultur sowie Design. Letzterer ist mittlerweile auch der Präsident des nationalen Architekturkongresses in Italien. Er veranstalten nächste Woche in Perugia ein internationales Festival für die Architektur zum Thema Nachhaltigkeit, was natürlich im Moment in aller Munde ist. Ich gehe also dort immer sehr gerne hin und es war tatsächlich auch einer der Gründe, warum ich mich damals für diese Marke entschieden habe. Ich selbst stamme aus einer sehr traditionsreichen Familie und habe immer schon diese Art der Unternehmensführung geschätzt, die eine persönliche Beziehung beinhaltet. Diese persönliche Beziehung wird bei Listone Giordano zu 100% gelebt und wir stehen mittlerweile in einer sehr engen Freundschaft zueinander.
Und die traditionelle Handwerkskunst wird bei Ihnen auch hochgehalten wie ich gesehen habe?
Ganz klar. Das Credo ist die Verbindung von neuen und alten Techniken zur Produktion, die man nie vergessen darf, denn Holzbearbeitung hat sich im Prinzip nie verändert. Sie wurde natürlich mit Maschinen ergänzt oder vielleicht optimiert würde ich sagen, aber die alte Handwerkskunst oder was kann ich mit dem Holz tun und wie kann ich es tun, die hat sich nicht grundlegend verändert. Auch wenn gewisse Techniken ein paar Jahrzehnte ein Stück weit vergessen wurden, zeigt man heute wieder mehr davon, etwa durch Hobeleffekte, Bürstungen, Sägeschnitte oder außergewöhnlichem Zuschnitt.
Da sind wir ja schon mittendrin im Thema Holz und Holzbearbeitung. Woher kommt denn das Holz für Ihre Parkettböden?
Das ist ein Thema, wo ich ein bisschen weiter ausholen muss. Seit jeher beziehen wir das Holz aus Frankreich, oder besser gesagt aus dem Burgund. Wir nennen es „Eiche aus Fontaines“, benannt nach der Region. Ein ganz spezieller Ort auf der Welt, wo die sogenannten Traubeneichen fantastisch wachsen. Dort wird seit über einem Jahrtausend, seit der Zeit der Zisterziensermönche, nachhaltige Forstwirtschaft betrieben. Man muss auch wirklich einmal dorthin gehen und das selbst erleben. Seit über 60 Jahren führen wir dort das größte Eichensägewerk Frankreichs und schätzen diese Art der Forstwirtschaft sehr, weil es eben ein natürlicher Prozess ist, wo die Bäume sich selbst regenerieren. Durch diese mittlerweile mehrfach zertifizierte Forstwirtschaft wächst der Wald, was heute leider nicht mehr überall der Fall ist. Wir beziehen unsere Eiche ausschließlich von dort, kümmern uns von A bis Z und sind damit vermutlich der letzte Parkettproduzent auf der Welt, der von der Pflanze anfängt bis zum fertigen Produkt. Es gibt bei uns Forstmitarbeiter, die jedes Jahr diese Bäume pflegen und kultivieren, damit wir einen ordentlichen Ertrag bekommen. Und man muss auch wissen, dass wir dabei nicht kurzfristig, sondern nur in Generationen denken können. Wir reden da von einem Zeitraum von 80 bis 120 Jahren. So lange wie eine Eiche eben benötigt, um gesund groß und anschließend geerntet werden zu können. Es ist wirklich ein tolles Gefühl, wenn man in dem Wald steht und die Leute sieht und dann auch versteht, wie wertvoll so ein Baum ist, sodass man diese Materialität am Ende auch weitergeben kann. Man muss nur in den Wald gehen und so einen Baum sehen und fühlen, dann stellt man fest, dass wir uns alle mehr und mehr auch um das Thema Wald kümmern müssen. Schön wäre es natürlich, wenn wir es noch mehr tun würden. Im Wald ist es nämlich so, dass die Temperatur immer 2-3 °C niedriger ist. Hätten wir also doppelt so viel Wald auf der Welt, wären wir heute vielleicht nicht in dieser Form in einer Klimakrise.
Das ist aber nur ein Teil der Nachhaltigkeits-Initiative des Unternehmens oder? Was gibt es noch?
Das ist nur ein kleiner Teil korrekt. Es gibt unheimlich viele Felder der Nachhaltigkeit. Es hat beispielsweise mit den Menschen zu tun, die bei uns beschäftigt sind. Wir schauen, dass diese aus der Region kommen. Es hat auch mit optischer Umweltverschmutzung zu tun. Unsere Fabriken werden nicht in die Höhe gebaut, sondern eher nach unten und dabei in das umgebende Gelände integriert. Es hat damit zu tun, alle Ressourcen die vorhanden sind, bestmöglich zu nutzen und am Ende mit Materialien arbeiten, die schonend behandelt werden. Wenn man sich überlegt, ein Eichenbaum speichert CO2 über die Lebensdauer von 120 Jahren. Und wenn man ihn dann zu einem Fußboden verarbeitet, der weitere 100 Jahre genutzt werden kann, speichert er weiter CO2. Und wenn man noch weiter schaut, das ist jetzt eventuell ein wenig vermessen aber, wenn man eine Millionen Jahre warten würde, würde der Fußboden zu Kohle werden und dann immer noch CO2 speichern. Ein Holzfußboden ist also eines der nachhaltigsten Bauprodukte überhaupt.
Vorhin haben Sie mir ja auch schon ein bisschen was erzählt über tolle Referenzprojekte, wo man Ihre Böden sehen kann. Können Sie das vielleicht ein paar Beispiele nennen?
Ja, es gibt eine ganze Reihe weltweit. Mittlerweile sind wir in über 54 Ländern aktiv, in einigen schon seit vielen Jahrzehnten. Wenn wir speziell auf Deutschland schauen, da gibt es zum Beispiel das Hotel Fontenay in Hamburg, eines der renommiertesten First-Class-Hotels in Deutschland schlechthin. Oder ganz aktuell hatten wir eine große Fläche im Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart zu belegen mit einem ganz besonderen Design-Parkettboden von Daniele de Lago. Das prestigevolle Armani Hotel im Burj Khalifa in Dubai haben wir komplett ausgestattet, also es gibt wirklich eine sehr große Reihe an Referenzobjekten. Auch viele Retail-Brands nützen unsere Produkte, weil sie sich mit der hohen Qualität, der Nachhaltigkeit und der Tradition unseres Unternehmens verbunden fühlen.
Jetzt muss ich auf das Thema Italien nochmal kurz zurückkommen, denn mich würde noch interessieren, hat das Thema Corona immer noch Nachwirkungen auf die Produktion oder Abläufe?
Ja, das ist leider so. Italien, jeder weiß es, war von Corona sehr stark betroffen. Es gab nicht nur sehr hohe Reglementierungen, was die Arbeitsprozesse betrifft, sondern natürlich auch viele infizierte und kranke Mitarbeiter. Wir sind ein Familienunternehmen und da sorgen wir uns natürlich auch um die Menschen, die bei uns beschäftigt sind. Wir haben uns viele Gedanken gemacht, wie sollen wir das handhaben und wie kann das zukünftig sein. Die Arbeitsprozesse wurden verändert, zum Beispiel haben wir versucht, die Teams auseinander zu halten, also nicht mehr überschneidend zu arbeiten, sondern zu trennen, sodass eine mögliche Infektionsgefahr weitestgehend vermieden werden kann. Weiter wurden die Möglichkeiten zum Homeoffice für die Büromitarbeiter ausgedehnt und das wird auch so bleiben. Es gibt auch grundlegend mehr Gesundheitsschutz, als man es in früheren Zeiten für notwendig hielt. Das sind eben die hervorgerufenen Post-Corona-Maßnahmen, die letztendlich jedes Unternehmen, welches für seine Mitarbeiter verantwortlich ist, auch durchführen sollte.
Noch eine Frage zum Abschluss unseres Gespräches: Sie sind ja viel unterwegs und sehen sicher täglich eine Menge neuer Architekturen. Was ist denn ihr persönliches Architektur-Highlight?
Es gibt natürlich unendlich viel Architektur. Im Moment kann ich da ein Beispiel nennen, was tatsächlich nicht in Italien ist, aber mich dennoch unheimlich fasziniert. Ich war zu Anfang des Jahres in Oslo, was eine sehr prosperierende Stadt ist. Dort ist mir das Edvard-Munch-Museum aufgefallen, was von Juan Herreros sowie Jens Richter geplant wurde und sehr in Diskussion stand. Heute steht es regelrecht wie ein Monolith direkt am Fjord in einer unglaublichen Dimension, 13 Stockwerke hoch und entwickelt nach dem griechischen Buchstaben Lambda. Es ist nahezu provozierend, es war für die Bevölkerung provozierend, für den Stadtrat provozierend, aber eben genau das ist vielleicht der Reiz. Die Stadt Oslo ist insgesamt in der Architektur provozierend. Und das, was dort gezeigt wird, ist einzigartig. Edvard Munch ist ein bipolarer Maler gewesen, der sehr viele Facetten gezeigt hat im Laufe seines Schaffens. Das Museum zeigt also eine Art Widersprüchlichkeit nicht nur im Inneren des Gebäudes, sondern auch das Gebäude an sich birgt einen gewissen Widerspruch in sich. Darüber hinaus wurde es noch aus recycelbarem Beton und recycelbarem Aluminium gebaut, also ein sehr spannendes Werk wie ich finde.
Ein wunderbarer Tipp, vielen Dank Herr Scheffold für das Gespräch.
Gerne, herzlichen Dank für das Gespräch.
CUBE Podcast - 5/2023
08. FEBRUAR 2022
Fußböden aus Holz vereinen eine Menge Vorteile. Sie sind typisch für unser Land. Sie sind nachhaltig. Und sie fühlen sich gut an.
Ein Fußboden aus Holz befriedigt viele Ansprüche: Der Baustoff ist sehr nachhaltig und klimafreundlich, weil er oft aus Österreichs Wäldern stammt und Kohlendioxid bindet. Außerdem sorgt Holz für ein ausgezeichnetes Wohlgefühl. Weil das Material auf Luftfeuchtigkeit reagiert, atmet der Boden mit - und das verbessert die Innenraumluft. Und schließlich ist Holz ein sehr flexibler Baustoff, der sich ausgesprochen leicht verarbeiten lässt und sogar auf einer Fußbodenheizung liegen kann. Holzböden gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen für viele Geschmäcker. Wer ein uraltes Bauernhaus mit Laminat versehen will, der trifft womöglich nicht unbedingt den Stil des Hauses. Andersherum gilt aber: Auch die modernste Wohnung mitten in Graz kann mit alten Landhausdielen ein besonderen Chic erreichen. Grundlegend sind die Unterschiede zwischen einem Boden aus Massivholz und einem Mehrschichtboden. Das mittlerweile weit verbreitete Laminat ist kein wirklicher Holzboden, weil er die Holzoptik nur imitiert: Laminat besteht aus einer feinen Dekorschicht, meist aus Papier und Kunststoff, die auf einen Holzkern aufgeklebt ist.
Die Holzdiele ist wieder im Trend
Die klassische Holzdiele gehört zu den ältesten Fußböden überhaupt. Der traditionelle Dielenboden besteht aus Massivholzbrettern, die aus einem Holz in Stammlänge produziert werden. Ein solcher Boden schafft einen rustikalen Look und verbindet ein angenehmes Wohngefühl mit Langlebigkeit: In vielen Altbauten liegen bis heute unverwüstliche Dielenböden. Früher wurden sie mit dem sogenannten Ochsenblut oder Bohnerwachs versiegelt. Heute schleifst du einen Dielenboden eher ab - ob alt oder neu verlegt - und behandelst ihn mit Lack, einem passenden Öl oder Hartwachs. Der Unterschied dabei: Lacke versiegeln den Boden und machen ihn widerstandsfähiger. Öl dagegen dringt tief in das Holz ein und bringt die Holzstruktur schön zum Vorschein. Wachs wiederum lässt die Oberfläche glänzen. Ein Punkt, der für Öl oder Wachs spricht: Bei beiden Behandlungsmethoden bleibt das Holz atmungsaktiv. Ein Nachteil der Massivholzdielen: Weil Vollholz je nach Feuchtegehalt der Luft das Volumen verändert, entstehen in den trockenen Heizperioden Fugen. Die können jedoch zwischen Frühjahr und Herbst wieder schwinden.
Günstige Mehrschichtdielen
Eher günstige Mehrschichtdielen bestehen aus zwei oder drei Schichtlagen: Dabei wird eine Nutzschicht aus hochwertigem Hartholz auf eine querverleimte Trägerschicht aus einem Weichholz aufgetragen. Solche Dielen wirken optisch sehr ansprechend, außerdem weisen sie kaum Fugen auf. Andererseits sind sie wegen der dünneren Nutzschicht nicht so langlebig wie Massivholzdielen: Die können nämlich mehrmals abgeschliffen werden, um danach wieder im neuen (alten) Glanz zu strahlen. Dielen schaffen in vielen Räumen ein ruhiges Erscheinungsbild. Außerdem zeigen sie die typische Maserung von Holz deutlich stärker als ein strukturierter Parkettboden. Andererseits lässt sich mit einem Parkettboden und seinen verschiedenen Mustern eine individuelle Wirkung erzielen.
Individuelle Gestaltung mit Parkett
Parkettböden stehen für Eleganz und Wertigkeit. Parkett besteht aus einzelnen Holzelementen, die untereinander und anschließend mit dem Untergrund verbunden werden. Sehr edel wirkt ein Stabparkett aus Vollholz: Dabei werden kurze Stäbchen fachmännisch auf einem Unterboden verklebt und anschließend geschliffen und versiegelt. Als echte Handarbeit kostet solch ein Parkett seinen Preis, zeigt aber auch Stil und Qualitätsbewusstsein. Ähnlich hochwertig wirkt das Tafelparkett, bei dem verschieden geformte und verschiedenfarbige Holztäfelchen zu aufwendigen geometrischen Mustern verleimt werden. Sie stehen für wirklich exklusive und repräsentative Räume.
Verschiedene Parkettmuster
Daneben gibt es auch günstigere, vorgefertigte Parkettelemente: Dabei sind Stäbchen meist im mehrschichtigen Aufbau auf einer Trägerschicht aus Sperrholz aufgebracht. Solch ein Fertigparkett lässt sich auf der Baustelle schnell umsetzen - sogar ein handwerklich begabter Laie kann diesen Boden verlegen. Weil die einzelnen Parkettelemente mit Nut- und Feder versehen sind, lassen sie sich auf einem entsprechend vorbereiteten Untergrund einfach und unkompliziert miteinander verbinden. Entscheidend für die Wahl des Verlege-Musters ist der optische Eindruck, den du erzielen möchtest. Klassischerweise bieten die Parketthersteller Fischgrät-Muster oder Kassetten-Muster an, aber auch den Flechtboden oder den sogenannten Leiterboden.
Die Holzart beeinflusst die Optik
Neben dem optischen Eindruck ist die Nutzung entscheidend, wenn du dich für eine Holzart entscheiden möchtest. Laubholz ist aufgrund seines Aufbaus meist schwer, fest und härter als Nadelholz. Deshalb eignen sich Buche, Eiche, Robinie vor allem in strapazierten Wohnbereichen wie Fluren oder Wohnzimmern. Eiche ist eines der beliebtesten Laubhölzer für Dielenböden. Im Laufe der Jahre erhält das Holz eine wunderbare Patina, die zu einem natürlichen, warmen Goldbraun führen kann. Buche ist ein eher ruhiges Holz mit einer sehr warmen Zeichnung. Robinie wiederum ist etwas dunkler, das Holz weist eine oliv- bis goldbraune Farbe auf und glänzt mattseidig. Nadelhölzer sind stärker strukturiert. Sie eigenen sich eher für Schlaf- oder Kinderzimmer. Fichte ist ein günstiges Holz mit einer angenehmen hellen Färbung. Auch hier kann sich im Laufe der Jahre eine schöne, satte Patina bilden. Kiefernholz ist fester und im Farbton intensiver als Fichte, allerdings auch kräftiger gemasert. Die Lärche wiederum ist strapazierfähiger als Kiefer und Fichte und im Farbton kräftiger. Wenn du in deiner Küche ein Parkett verlegen möchtest, dann sind harte Hölzer geeignet, aber auch exotische Hölzer wie Bambus, Mahagoni oder Teak. Allerdings sollte das Holz nicht zu gleichmäßig wirken, wie bei der Buche zum Beispiel, sondern eher eine lebhafte Struktur mit Astlöchern aufweisen. Denn ansonsten siehst du jeden Fleck und jede Schramme sofort.
Verlegung und Pflege
Dielen und Parkett werden unterschiedlich verlegt. Dielen werden klassischerweise auf ein Untergestell aus Holz genagelt. Anders als Schrauben lassen Nägel dem Holz Beweglichkeit, so kann es auf Luftfeuchte und Temperatur reagieren. Mehrschichtsysteme - ob als Diele oder gemustertes Parkett - werden mit dem Untergrund verklebt oder schwimmend verlegt. Die schwimmende Verlegung hat zwei Vorteile: Das Parkett ist nicht mit dem Untergrund verbunden, sondern liegt lose auf. Dadurch bewegt sich das Parkett etwas mehr. Aber gerade in Mietwohnungen ist es wichtig, das Parkett vor dem Auszug wieder zu entfernen - und das ist bei einem so verlegten Boden einfach möglich. Außerdem können auch handwerklich begabte Amateure Böden relativ einfach schwimmend verlegen, weil weder Spezialwerkzeug noch umfassende Kenntnisse erforderlich sind. Über den dauerhaften optischen Eindruck eines Holzbodens entscheiden allerdings nicht nur Holz und Struktur oder Muster, sondern vor allem die tägliche Behandlung. Die Pflege macht die Wertigkeit des ganzen Raumes aus. Holzböden wollen gefegt, geölt oder gewachst, geschliffen oder leicht feucht gewischt werden. um richtig gut zu wirken. Und schließlich nehmen sie Gebrauchsspuren oder kleinere Schäden nicht so übel: Die lassen sich meist abschleifen und relativ einfach reparieren.
Online Kundenmagazin MEIN LEBEN - Wüstenrot AG
27. JANUAR 2022
Kosten teilweise stärker gestiegen als erwartet / Lieferzeiten bleiben hoch.
Die europäischen Parketthersteller halten weitere Preiskorrekturen angesichts der Entwicklung bei den Rohstoff- und Energiekosten für unumgänglich. Einige Unternehmen haben bereits Anfang Januar mit neuen Preislisten oder Nettopreisanpassungen reagiert. Bei anderen Herstellern sollen die neuen Preise im Verlauf des ersten Quartals oder spätestens zu Beginn des zweiten Quartals in Kraft treten. Dabei bewegen sich die Preisanhebungen in einer Spanne von 4-10%. Im vergangenen Jahr hatten die Hersteller ihre Preise in mehreren Teilschritten um 15-20% bzw. in der spitze um bis zu 25% angehoben. Trotz der deutlich gestiegenen Parkettpreise berichten verschiedene Hersteller von einem zunehmenden Ertragsdruck. Dies wird darauf zurückgeführt, dass der kontinuierliche Kostenanstieg stets mit einer zeitlichen Verzögerung und häufig auch nur zu einem gewissen Anteil über die Verkaufspreise weitergegeben werden konnte. Mehrere Parketthersteller wollen deshalb auch in den kommenden Monaten weitere Preisnachbesserungen prüfen.
Vor allem im Einkauf von Eichenvorprodukten haben die Kosten unterwartet stark zugenommen. Nachdem zu Beginn des vierten Quartals noch Preisaufschläge von 15-25% im Raum standen sehen sich die Parketthersteller inzwischen teilweise bereits mit Kostensteigerungen von 30-50% konfrontiert. Für Decklagen in gleichmäßigen Sortierungen sind die Aufschläge höher ausgefallen als für rustikale Sortierungen. Daneben mussten aber auch bei anderen Rohmaterialien wie Lacken, Leimen und HDF ebenso wie in den Bereichen Energie und Transport weiter steigende Kosten hingenommen werden. Der im dritten Quartal eingesetzte Preisrückgang bei Fichtenholzsortimenten, die als Mittellagen und Gegenzügen zum Einsatz kommen, ist im vierten Quartal zum Stillstand gekommen. Nach wie vor liegen die Fichtenkosten der Parketthersteller damit deutlich über dem Niveau von Anfang 2021. Inzwischen zeichnet sich sogar wieder eine Trendwende hin zu steigenden Fichtenpreisen ab.
Die Versorgungslage im Bereich Eiche ist weiterhin angespannt. Von größeren Produktionseinschränkungen aufgrund fehlender Rohmaterialien ist die europäische Parkettindustrie in den vergangenen Monaten aber weitgehend verschont geblieben. Die meisten Werke können zumindest in einer regulären Fünftagewoche im Zwei- bis Dreischichtbetrieb ausgelastet werden. Für Zusatzschichten bzw. Samstagsarbeit, die im Hinblick auf die vollen Auftragsbücher angebracht sind, reicht die Rohwarenverfügbarkeit oftmals jedoch nicht aus. Daher bewegen sich auch die Lieferzeiten noch immer auf hohem Niveau. Für gängige Landhausdielensortimente sind die Werke teilweise bereits bis Mai/Juni ausgebucht.
Die im dritten Quartal 2021 vor allem auf den deutschsprachigen Märkten verzeichnete Beruhigung im Auftragseingang, hat sich im vierten Quartal fortgesetzt. Viele Händler verfügen über relativ große Lagerbestände und haben ihre Bestellaktivitäten deshalb zurückgefahren. Auch im Objektgeschäft sowie bei privaten Endverbrauchern hat die Parkettnachfrage nachgegeben, was möglicherweise auf das inzwischen erreichte Preisniveau zurückzuführen ist. Der Rückgang muss allerdings vor dem Hintergrund der ungewöhnliche hohen Vergleichswerte im Vorjahr bzw. im ersten Halbjahr 2021 bewertet werden. Auf anderen Märkten wie zum Beispiel Skandinavien, China und USA wird hingegen von einer unverändert hohen Nachfrage berichtet.
EUWID - Text-Nr. 029 Ausgabe: HZ04/2022
30. MÄRZ 2021
Ulrich Scheffold ist ein "Macher" - vehement und unverdrossen wirbt der Geschäftsführer des Parketthauses Scheffold für Parkett. Und das hat sich offensichtlich vererbt, denn sein Sohn Nicolai, seit Anfang 2019 im Haus, stellt das Unternehmen digital auf neue Beine. Ziel ist neben der Steigerung der Außenwirkung und Schärfung des Profils, neue, junge Zielgruppen zu gewinnen. Die Jury war von der digitalen Marketingstrategie beeindruckt und verlieh einen Parkett Star.
Die Entwicklung des Parketthauses Scheffold über die Zeit ist typisch für die Branche: Wie so viele andere Holzhändler auch, kann das Familienunternehmen auf eine langjährige Tradition zurückblicken. Gegründet im Jahr 2891, wandelte es sich im Laufe der Jahre vom Sägewerk über den Produktionsbetrieb zum Handelshaus. Seit 1995 steht Ulrich Scheffold am Ruder und teilt sich die Führung mit Christine Wilhelm. Anfang 2019 stieg mit seinem Sohn Nicolai die nächste, inzwischen fünfte Generation ein. Über alle Veränderungen hinweg blieben im Fundament immer die Affinität zum natürlichen, nachhaltigen Werkstoff Holz, sprich Parkett, und der Fokus auf Qualität verankert. Vom Stammsitz in Laupheim nahe Ulm und Biberach aus wird der württembergische Raum gesteuert, vom zweiten Standort in München aus Ober- und Niederbayern. Im Gesamtunternehmen steht seit "zwei, drei Jahren der bundesweite Vertrieb im Fokus".
"Unsere Zukunft liegt nicht in Produkten, die überall vertrieben werden"
Im Mittelpunkt des klassischen Großhandelshauses steht klar die Vermarktung von Parkett - Mehrschicht-, Massiv-, Stab- und Industrieparkett - auch wenn das Sortiment mit flankierenden Angeboten wie Designbelägen, Laminat, Sportböden und Terrassendielen sowie Verlegewerkstoffen, Öl- und Lacksystemen und Pflegemitteln ergänzt wird. "Wir sind Profi in Sachen Holz", betont Ulrich Scheffold. Weil "unsere Zukunft nicht in preisumkämpften Produkten liegt, die überall bekannt sind und überall vertrieben werden" setzt man bewusst auf Eigenmarken-Politik. Bereits seit 2015 führt das Parketthaus Scheffold die hochwertige "Edeldielenmanufaktur" aus österreichischer Fertigung. Im Jahr 2020 wurde dann mit "Holzbodenatelier" eine weitere Premium Brand gelauncht. Das sind die beiden Hauptsäulen des Geschäftes, eine dritte Eigenmarke, "Businessline Parkett", die es bereits seit 2010 gibt, ist im Low Budget-Sektor angesiedelt, "und steht nicht im Zentrum unserer Strategie für die nächsten Jahre". Wenige ausgewählte Herstellermarken wie Listone Giordano, Berg & Berg und Boen komplettieren das Portfolio. Die Eigenmarken-Strategie "kommt auch unserer Klientel entgegen, dem professionellen Verarbeiter und durchaus mal einem Händler, der sich viel mit Parkettböden beschäftigt", argumentiert Ulrich Scheffold und verweist auf gleich mehrere Vorteile: Ein einfach strukturiertes Programm, mit denen die Kunden einen Großteil ihres Bedarfs decken können, eine hochklassige, individualisierbare Produktbasis, auf der sich der Endverbraucher seinen persönlichen Boden auswählen kann, eine transparente, stabile und ehrliche Preisgestaltung, die eine gute Marge für alle Beteiligten - Hersteller, Großhandel, Handwerk - erlaubt und eine unerquickliche Preisdiskussion ausbremst.
Komplexes digitales Aufgabenfeld
Aber wie platziert man heutzutage als mittelständischer Großhändler seine Eigenmarken flächendeckend im Markt? Da kommt Nicolai Scheffold ins Spiel. Ursprünglich wollte Ulrich Scheffold seinen Sohn - studierter Wirtschaftswissenschaftler, Investmentberater mit Schwerpunkt M&A und Erfahrungen mit Start-ups - nur für ein Projekt gewinnen: die Einführung eines CRM- (Customer Relationship Management) und ERP- (Enterprise Resource Planning) Systems im Unternehmen. Der entschied sich dann doch, ganz einzusteigen. Ihn reizten das vielfältige Aufgabenfeld, die unmittelbaren Einflussmöglichkeiten und die "komplexe Branche, auf der einen Seite traditionell, auf der anderen ehrlich und bodenständig". Beiden gefiel auch der Gedanke der generationenübergreifenden Zusammenarbeit - die sich im übrigen bestens bewährt: "Mein Vater hat dreißig Jahre Erfahrung, von der ich profitieren kann, ich komme aus einer ganz anderen Welt und kann einen frischen Blick von außen einbringen. Das ist eine fruchtbare Kombination, um sinnvolle Lösungen zu entwickeln", sagt Nicolai Scheffold. Ergo übernahm er Anfang 2019 die ohnehin vakante Leitung des Standortes München und wurde zudem damit betraut, das Parketthaus Scheffold strukturell auf allen Ebenen digital auszurichten. Sukzessiv nahm Nicolai Scheffold die vielschichtige Materie in Angriff, fing bei Null an und lernte zunächst das Unternehmen von Grund auf kennen. Daraus entwickelte sich quasi "Learning by Doing" das Anforderungsprofil der verschiedenen Geschäftsbereiche.
Nachfrage beim Endverbraucher schaffen, aber definitiv kein B2C-Geschäft
Eine Zielrichtung waren interne Aktualisierungen und Optimierungen, um den Vertrieb besser zu steuern, die Prozesse zu vereinfachen und Abläufe zu automatisieren. Darüber hinaus ging es generell darum, das Profil des Unternehmens zu schärfen sowie die Präsenz von Unternehmen, Produkten und Marken gegenüber dem Endverbraucher zu stärken, Nachfrage zu generieren, Außenwirkung und Markenattraktivität zu steigern und Zugang zu neuen Zielgruppen zu gewinnen - speziell den Generationen Y und Z, die sich bevorzugt online informieren und konsumieren. Nicolai Scheffold ist überzeugt, dass sich das Kaufverhalten immer weiter ins Internet verlagert und beobachtet das selbst in seinem privaten Umfeld. Direktgeschäft steht für das Parketthaus Scheffold dennoch außer Frage, die Geschäftsführung hat sich klar gegen einen eigenen Online-Shop entschieden. "Wir machen kein B2C, das würde unserer Strategie widersprechen", äußert Ulrich Scheffold unmissverständlich, "wir brauchen den Profi, der unsere Produkte verarbeitet". 2020 wurde mit der Umsetzung der Online-Maßnahmen begonnen. Als erstes wurden die zentrale Unternehmenswebsite www.parketthaus.com und die Markenwebsite www.edeldielenmanufaktur.de relauncht. Im Sommer 2020 folgte das Go-Live der zweiten Markenwebsite www.holzbodenatelier.de. Alle drei Homepages erscheinen im gleichen Look mit homogener, moderner, emotionaler Bildsprache, userfreundlicher leicht verständlicher Navigation, hinterlegt mit allen relevanten Infos und zusätzlichen Features wie Downloadmöglichkeiten von Verkaufsunterlagen, technischen Datenblättern und Pflegeanleitungen. Die Websites dienen als zentrale Visitenkarte und Informationsplattform. Ebenfalls hauptsächlich zur Information dient die Facebook-Seite, die schon seit 2013 existiert. "Dort berichten wir von Messen oder Kundenreisen, zeigen Neuheiten oder schöne Projekte". Als einen der wichtigsten Kanäle gerade zu jüngeren Endverbrauchern sieht Nicolai Scheffold Instagram: "Mit der Bildplattform lassen sich Markenbewusstsein schaffen, Impressionen und Inspirationen transportieren und sie bietet außerdem die Option der Kontaktaufnahme". Ergo wurden drei Instagram-Kanäle belegt: @parketthaus_scheffold, @edeldielenmanufaktur und @holzbodenatelier. Bislang sei die Zahl der Follower jeweils noch relativ niedrig, resümiert er, "aber wir hatten 2020 auch noch keine Werbung geschaltet, weil wir Step by Step vorangehen wollen". Primär für die B2B-Kommunikation wurden bei LinkedIn und Xing Unternehmensseiten eingerichtet.
Digitalmaßnahmen tragen Früchte
Auch wenn es "keine Blaupause für eine erfolgreiche Digitalisierungsstrategie in der Branche gibt", wie Nicolai Scheffold sagt, ist das Familienunternehmen offenbar auf dem richtigen Weg. Alle Aktivitäten greifen ineinander, sind professionell aufgesetzt, umfassend und strukturiert. Und die ersten Schritte tragen bereits Früchte. "Die Stärkung der digitalen Präsenz hat sich als sehr positiv erwiesen", freut sich Ulrich Scheffold. "Mittlerweile bekommen wir tägliche Anfragen von Endverbrauchern, die wir dann an unsere Handwerkskunden weiterreichen, bzw. Handwerker kommen auf uns zu, weil sie nach unseren Produkten gefragt werden. Uns erschließen sich Potenziale, die wir sonst nicht erreicht hätten". Selbst Architekten wenden sich mittlerweile auf diesem Wege and das Unternehmen. 2021 stehen weitere Maßnahmen auf der Agenda, unter anderem der Aufbau eine Profils auf der Online-Pinnwand Pinterest, die im Bereich der Inneneinrichtung häufig als visuelle Suchmaschine genutzt wird. Via Instagram- und Facebook-Anzeigekampagnen mit Zielgruppen-Targeting soll die Reichweite noch weiter erhöht werden. Und über Kooperationen mit Influencern wollen die beiden Scheffolds die Sichtbarkeit von Parkett und dessen Status als ebenso trendiges wie nachhaltiges Bauprodukt stärken. Außerdem ist die Implementierung einer Raumplanungs-Software auf den Websites geplant, mit der User Fotos ihrer eigenen Räumlichkeiten hochladen und dort Ihren Wunschboden virtuell verlegen können.
Parkett Magazin - 3/2021 - 44
01. JANUAR 2021
Anfang 2020 rettete eine deutsch-schwedische Investorengruppe Berg & Berg vor der Insolvenz. Seitdem wurde reorganisiert, investiert, projektiert. Parkett Magazin fragte CEO und Mitgesellschafter Christian Jöhnke nach dem Status Quo in Kallinge, auch vor dem Hintergrund der Corona-Krise.
Parkett Magazin: Sind Sie vor Berg & Berg schon einmal mit der Parkettindustrie in Berührung gekommen? Was hat Sie an der Aufgabe gereizt?
Christian Jöhnke: Neun, das war meine erste Begegnung mit der Branche. Ich habe schnell erkannt, dass Berg & Berg eine hoch geschätzte Marke ist, bekannt für ihr hochwertiges, schönes Parkett. Bei meinem ersten Besuch in Kallinge Ende 2018 habe ich sofort das Potenzial des Unternehmens gesehen. Und Berg & Berg entspricht mit seiner Konzentration auf regionale Rohstoffe und Produktion meinen persönlichen Werten und Überzeugungen.
Welchen Eindruck haben Sie von der Parkettbranche?
Dass sich zu sehr auf niedrige Preise statt auf Qualität und Nachhaltigkeit konzentriert wird. Dabei zeigt die Analyse der Lebenszykluskosten klar, dass es viel besser ist, in Qualitätsprodukte zu investieren.
Was haben Sie vorgefunden, als Sie bei Berg & Berg angefangen haben? Wie war die Stimmung?
Der Start in Kallinge war ein wenig holprig, aber was mir gleich besonders erschien, war die Verbundenheit der Mitarbeiter mit dem Unternehmen. Viele sind schon seit den 1990er Jahren bei Berg & Berg beschäftigt und sehr engagiert. Da gibt es einen starken Willen, das Unternehmen sowohl zu einem besseren Produzenten als auch einem besseren Arbeitsplatz zu machen.
Berg & Berg hat viele Anteilseigner. In Deutschland gibt es ein Sprichwort: „Viele Köche verderben den Brei.“ Wieweit nehmen Ihre Anteilseigner Einfluss auf die Strategie oder sogar das operative Geschäft?
Als wir Berg & Berg übernommen haben, war eine meiner Forderungen, dass Vertreter der gesamten Wertschöpfungskette gemeinsam den bestmöglichen Weg für das Unternehmen finden. Darüber hinaus war einer der Eckpfeiler für den Neustart die Fortsetzung der Kooperation mit Barth & Co. – insbesondere mit Stephan von Schreitter, mit dem ich sehr eng zusammenarbeitete. Berg & Berg wird professionell geführt und hat einen Vorstand, in dem sich jedes Mitglied um das Beste für das Unternehmen kümmert.
Was waren Ihre ersten Maßnahmen nach dem Antritt im Unternehmen?
Es mussten Entscheidungen über Investitionen und Erneuerungen des Maschinenparks gefällt werden. In den Jahren zuvor waren notwendige Investitionen nicht durchgeführt worden und es gab zu viele Ausfälle in der Produktion. Und wir haben früh beschlossen, die Webseite zu aktualisieren. Die alte stammte noch von 2012. Die neue hat viele neue Features und kommt sehr gut an.
Wie behauptet sich Berg & Berg derzeit vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie? Wie hat sich das Unternehmen 2020 entwickelt?
Die Pandemie hat uns im März wie alle getroffen, die Auftragseingänge brachen ein und wir sind in Kurzarbeit gegangen. Aber schon im Juni begann die Nachfrage wieder auf ein normales Niveau zu steigen und nach dem Sommer haben wir einen immensen Nachfrageschub erlebt, so dass wir die Belegschaft um zehn Personen aufstocken mussten. Jetzt geht es darum, ausreichen Rohmaterial zu bekommen. Währenddessen haben wir in neue Maschinen investiert und wollen Berg & Berg nun weiter voranbringen.
In Deutschland profitiert Parkett vom Renovierungsboom. Ist das in Schweden auch so?
Ja, tatsächlich ist in Schweden die Nachfrage nach unseren Produkten drastisch gestiegen. Das geht so weit, dass mein Kollege und Berg & Berg-Gründer Jan Söderberg, der den Export leitet, den Schwerpunkt seiner Vertriebsarbeit hierher verlegen musste. Nichtsdestotrotz bleibt Deutschland unser unbestrittener Markt Nr. 1 und wir wollen unsere Position dort weiter ausbauen. Wir sind überzeugt, dass die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten weiter steigen wird. Immer mehr Menschen konsumieren bewusster und achten verstärkt auf Zertifizierungen wie zum Beispiel Nature Plus. Und die Fokussierung auf Nachhaltigkeit ist Teil unserer DNA.
Natürlich ist es derzeit schwierig, Prognosen zu treffen, aber was planen Sie für 2021?
Wir haben mehrere größere Investitionen getätigt und arbeiten weiter an der Optimierung unserer internen Effizienz. Außerdem werden wir im Laufe des Jahres einige neue Produkte auf den Markt bringen und freuen uns sehr darauf, 2021 hoffentlich unsere Kunden wieder persönlich treffen zu können. Und: Unser gesamtes Angebot wird 2021 FSC-zertifiziert sein.
Wenn Sie ein Endverbraucher fragen würde, warum er Parkett von Berg & Berg kaufen soll, wie argumentieren Sie?
Es gibt keine schöneren Parkettböden als unsere. Das ist einer der Gründe, warum ich für Berg & Berg arbeite. Und diese Böden werden mit einem Bewusstsein für Qualität und Nachhaltigkeit hergestellt, das einmalig ist.
Parkett Magazin - 1/2021
15. JUNI 2020
Das gibt es nicht oft: Die solidarischen Anstrengungen von Management, Mitarbeitern und Geschäftspartnern, die Berg & Berg verbunden sind, retteten das Unternehmen vor der Insolvenz. Nun schärft der kleine, aber feine Parketthersteller unter der neuen Inhaberstruktur sein Profil als Spezialist für zertifizierte Produkte, „100 % Made in Sweden“.
Manchmal braucht es einen Umweg, um zum Ziel zu kommen. Erst Ende 2018 hatte Berg & Berg den Eigentümer gewechselt. Investor Bernt Ivarsson hatte den Spezialisten für baubiologisch zertifiziertes Mehrschichtparkett vom schwedischen Waldbesitzerverein Södra übernommen. Doch kaum ein Jahr später meldete er Insolvenz für das Unternehmen an, weil er sich mit dem kommunalen Besitzer der Berg & Berg-Immobilie nicht über Modalitäten des Geschäftsverhältnisses einigen konnte. Jan Söderberg, Gründer und Exportleiter von Berg & Berg, und sein Freund Stephan von Schreitter, geschäftsführender Gesellschafter von Barth & Co., waren Mitte Dezember 2019 gerade gemeinsam auf Kundentour in Deutschland, als sie von dem Desaster erfuhren. Von Schreitter, der den Schweden seit Jahrzehnten verbunden ist, fackelte nicht lange, nutzte sein großes Netzwerk in der Branche und initiierte noch vor Weihnachten ein Rettungsprogramm. Bis in den Januar 2020 zogen sich die Verhandlungen hin. Am 13. Januar unterschrieb eine deutsch-schwedische Gruppe von Investoren den Vertrag zur Übernahme von Berg & Berg im Rahmen eines Asset Deals. Nicht eingeschlossen in die Transaktion war das Sägewerk in Eringsboda, weil die Kapazitäten von Lohnsäger Wesaborg ausreichten. Zu dem Eignerkonsortium gehören Barth & Co., bereits seit 20 Jahren exklusiv verantwortlich für Marketing und Vertrieb von Berg & Berg in der DACH-Region, Parkettunternehmer und Branchenkenner Dr. Werner Knoblauch-Mayer sowie Mitarbeiter und Mitglieder des Managements aus Deutschland und Schweden.
Schlüssiges Konzept zur Fortführung und Weiterentwicklung
Aufatmen in Kallinge. „Wir haben ein schlüssiges Konzept zur langfristigen Fortführung und Weiterentwicklung der Produktion und Marke erarbeitet“, betonten die neuen Inhaber unmittelbar nach der Akquisition. Die Produktion war ohnehin die ganze Zeit unverändert weiter gelaufen, Liefer- und Preisvereinbarungen wurden eingehalten. Nach der Neuorganisation und Konsolidierung ist das Unternehmen inzwischen auf Kurs und dabei, sein Profil zu schärfen. „Schon immer haben wir hochwertige, attraktive Parkettböden für den ökologisch anspruchsvollen Kunden hergestellt“, resümieren Söderberg und von Schreitter. „In den letzten Jahren hat sich der Markt weiterentwickelt und neben der Klimaschutz-Bewegung, die auch durch „Fridays for Future“ angefeuert wurde, wächst aus unserer Sicht auch der Anteil der Kundschaft, der konkret wissen will, wo und unter welchen Bedingungen ihr Parkett hergestellt wurde.“
Konzentration auf Schwedische Rohware
Und genau das kann Berg & Berg fast bis zum Baum zurück belegen, denn „wir konzentrieren uns auf Hölzer, die in Schweden wachsen, mit Dominanz der Eiche.“ Daneben werden auch Buche, Esche und Kiefer verarbeitet. „Schwedeneiche ist etwas ganz Besonderes“, schwärmt Söderberg. „Die Bäume wachsen hier im hohen Norden langsamer, sind dadurch fester. Da sie weniger dicht stehen, bilden sie schon im unteren Stammbereich mehr Äste aus. Das gibt unseren Parkettböden ihre unverwechselbare Optik.“ Die kurzen Transportwege sind ein weiteres Argument, das zum Selbstverständnis und zur Philosophie des Unternehmens passt. Angefangen bei der Pflege der Wälder, über Holzernte und Zuschnitt bis zum fertigen Parkett ist Berg & Berg in jeden Schritt der Produktionskette involviert. „Hans Olof Mattson ist sozusagen unser Waldchef.“ Selbst Waldbesitzer, ist er als Anteilseigner zuständig für die Beschaffung des Rundholzes. Mattson war 40 Jahre Sprecher der 50.000 Waldbesitzer, die im Södra-Verein zusammen-geschlossen sind und verfügt dadurch über beste Verbindungen zur Forstwirtschaft. Das Rundholz lässt Berg & Berg im Sägewerk Wesaborg einschneiden, das aus-schließlich für den Parketthersteller arbeitet. Die Deckschichten des Berg & Berg-Parketts sind 3,8 mm stark – „auf dünnere gehen wir nicht“ –, die Mittellage besteht aus feinjährigen Kiefer-Stäbchen mit stehenden Jahresringen. „Dadurch erreichen wir überlegene Formstabilität“. Als Alleinstellungsmerkmal sehen Söderberg und von Schreitter das Svedloc Plus-Profil, ein eigenes Patent, nicht nach dem üblichen Fold Down-Prinzip, sondern eine Synthese aus klassischer Nut- und Feder-Verbindung und Klickprofil. „Einfach zu verlegen, für den Heimwerker ebenso wie für den Profi.“ Für die Oberflächenbehandlung setzen die Schweden gemäß ihren Ansprüchen sauerstoffhärtendes Naturöl ein, „auch wenn Hartwachs- oder UV-Öl vordergründig einfacher zu verarbeitende Optionen wären.“
Schwedische Bodenschätze
Das Sortiment ist straff gehalten und durchdacht. „Wir wollen einerseits dem Verkäufer vor Ort das Leben erleichtern“, sagt Stephan von Schreitter dazu, „andererseits wollen wir die Lagerhaltung nicht ausufern lassen.“ Schwerpunkt bilden Landhausdielen (14 x 195 x 2.390 mm), aber auch Dreistab-Schiffsböden (14 x 198 x 2.390 mm) nehmen immer noch einen nicht unwesentlichen Anteil ein. Wiederum eine Besonderheit bietet Berg & Berg mit den XS-Böden in ihrem einzigartigen Hochkantdesign. „Das hat nichts mit Fineline zu tun“, betont von Schreitter. Die Nachfrage nach dieser modernen Linie in aktuell drei Holzarten – Eiche, Räuchereiche, Buche – jeweils natur- oder weißgeölt, nehme stetig zu, sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich. Im Laufe des Jahres sollen noch Schmaldielen für die Verlegung gemischter Breiten hinzukommen. Zugleich wird dadurch die Holzausbeute optimiert. Die Zielgruppe ist klar umrissen: „Unsere Kunden sind die, die an der Herkunft ihres Parkettbodens interessiert sind und bereit sind, für ein Qualitätsprodukt mit wohnbiologischer Zertifizierung mehr zu bezahlen“, betont von Schreitter. „Das ist eine kleine Nische mit großem Potenzial.“ Als Absatzmittler ist der ökologische Handel prädestiniert, schon heute eine wichtige Klientel von Berg & Berg, mit der man die Zusammenarbeit noch weiter vertiefen will. „Außerdem glauben wir, dass es in Handel und Handwerk eine wachsende Anzahl von Betrieben gibt, die an unserem ökologischen Konzept Interesse haben“, ist von Schreitter überzeugt. „Dort wollen wir uns neben den Mainstream-Herstellern als kleine, aber feine Marke mit schönem Parkett und ökologischem Anspruch ,made in Sweden’ zu einem fairen Preis positionieren.“ Vor allem in den Schlüsselmärkten Deutschland und Österreich werden derzeit die Fühler nach neuen Kunden ausgestreckt. Eingängig kommuniziert wird die Berg & Berg-Philosophie auf der neuen Website des Unternehmens; sie transportiert die Naturnähe und -verbundenheit des Parkettherstellers ebenso wie die qualitativen, ökologischen und ästhetischen Ansprüche an das Endprodukt. Von Schreitter bringt es auf den Punkt: „Wir produzieren schönes Parkett mit überzeugender Technik und wohnbiologisch einwandfrei zu einem fairen Preis und freuen uns, dafür Anerkennung von unseren Kunden zu erfahren.“
Parkett Magazin - 4/2020
30. APRIL 2020
Bereits zum dritten Mal präsentierte sich der italienische Parketthersteller Margaritelli auf der Euroshop. „Wir haben schon in der Vergangenheit immer von diesem Auftritt profitiert“, erklärte Deutschland-Vertreter Ulrich Scheffold. „Dazu brauchen wir nur zwei bis drei gute Kontakte.“
Dabei profitiert das Unternehmen davon, dass Parkett auf der Messe nur ein Nischenprodukt ist – und die Böden von Margaritelli nichts für die 08/15-Ladenausstattung sind. Hier geht es um exklusive Angebote für High Class-Shops. Das belegen Referenzen wie die Schweizer Nobeljuweliere Bucherer und Bulgari, oder Ferrari und Maserati. „Wer zu uns kommt, will ein auf ihn zugeschnittenes Produkt“, sagt Scheffold. „Oft hat der Architekt eine bestimmte Vorstellung im Kopf, die wir zusammen mit ihm realisieren.“ Deshalb zeigte Margaritelli in Düsseldorf auch keine Standardprodukte, sondern Beispiele kreativer Bodengestaltung. „Wir sind in der Lage, fast jede Form zu machen, da wir als Manufaktur aufgestellt sind.“
Inspirationen liefern die Italiener mit ihrer Marke Listone Giordano natürlich, zum Beispiel mit der Linie „Natural Genius“, mit der Margaritelli schon seit Jahren fruchtbare Kooperationen mit verschiedenen hochkarätigen Designern und Architekten unterhält. Etwa mit Paola Lenti, deren in geometrische Formen zerlegter Holzboden Perigal 2019 auf der Mailänder Design Week ausgezeichnet wurde, oder den intelligenten Kollektionen des Deutschen Alexander Brenner, der unterschiedliche Dielenbreiten mit Messingstreifen an den Kopfseiten akzentuiert oder rechteckige Formate mit wechselnden Faserrichtungen zusammenfügt, so dass sich eine spannende Flächenwirkung ergibt.
In gestalterischer Hinsicht gehört Margaritelli in Europa sicher zu den innovativsten Parkettherstellern. Das reicht sogar bis vor die Terrassentür; mit „Quadrone“ nämlich, einem Teakboden von Michele De Lucchi. Aber auch in der Verantwortung für die Natur, gepaart mit dem nachhaltigen Interesse am Bestand des Familienunternehmens, zeigt sich bei dem Hersteller ein besonderer Zug. So erwirbt die jeweils führende, ältere Generation der Margaritelli-Familie Wald, den sie der nachfolgenden Generation zur langfristigen Pflege übergibt. Eine Tradition, die den besonderen Charakter des Umganges mit Holz deutlich macht.
Parkett Magazin - 3/2020 - 52
01. MÄRZ 2020
Listone Giordano lernte den Architekten vor Jahren zum ersten Mal in Deutschland in seinem Stuttgarter Atelier Alexander Brenner Architects kennen. Er ist bekannt für seine kubischen Häuser und Villen, deren kunststoffgeometrische Fassaden oft konstruktivistischen Tableaus ähneln.
Alexander Brenner studierte von 1981 bis 1987 an der Universität Stuttgart und diplomierte mit Auszeichnung in den Fachbereichen Architektur und Städtebau. 1990 gründete er sein eigenes Atelier in Stuttgart. Der Tätigkeitsschwerpunkt liegt bei Villen und Wohnhäusern, Kunstgalerien und privaten Kunstsammlungen. Die Arbeiten Alexander Brenners genießen seit Langem höchste internationale Anerkennung und wurden weltweit zahlreich in Fachzeitschriften und Büchern publiziert. Die Gemeinsamkeit bei allen Projekten ist eine integrierte Planung, die sowohl die Planung des Hochbaus, als auch die räumliche Gestaltung, die Möbel-, die Licht- und alle sonstigen Fachplanungen in einer Hand vereint. So ist es möglich, alle Belange des Raumes zu berücksichtigen, damit ein ganzheitliches Gefüge entstehen kann, das bis ins kleinste Detail durchmodelliert ist. Für seine Bauten erhielt Brenner zahlreiche Preise, auch das Goethe Institut Deutschland zählt Alexander zu den 10 besten Architekten Deutschlands. Vor allem im Zusammenhang mit dem Erscheinen der Monographien über Arbeit Alexander Brenners fanden Ausstellungen in Berlin, München, Hamburg und Stuttgart statt. Als logische Konsequenz seiner Projekte mit zahllosen, eigens dafür entwickelten Einzelstücken, widmet er sich mehr und mehr dem Produktdesign für verschiedene Firmen.
BETWEEN
„Material, Proportionen, Fügung…Wie erschafft man etwas Einzigartiges? Wir alle wissen, dass Kunst nicht allein darin besteht, mehrere Materialien zusammenzusetzen, sondern sie beherzt und mit großer Leidenschaft zu verschmelzen. Holz und Messing, eine Liaison gegensätzlicher Materialien, in einer heiteren Leichtigkeit vereint, erinnern uns an früher, wirken vertraut und sind trotzdem auf Ihre Art ganz neu.“
CONTE
Ein Produkt im Streben nach neuen Proportionen, Frieden und Poesie ohne jeden Zwang, aber auch ein ernsthafter und respektvoller Umgang mit wertvollen Material. Wir fanden die Lösung im Blick zurück. Durch die quadratischen und rechteckigen Formate und die wechselnde Faserrichtung des Holzes entsteht ein Boden für fließende und freie Räume. In seiner Einfachheit und Logik zeitlos und schön.
11. FEBRUAR 2019
Auf so eine Gelegenheit hatte Objekteur Michael Urban aus Unterhaching gewartet: Als die Metzgerei gegenüber seines Betriebes schloss, griff er zu und baute das Ladenlokal als zweiten Standort zum exklusiven Parkettstudio um. Dieser Umbau verdient einen Parkett Star, war sich die Jury einig.
Das neue Parkettstudio an einer stark frequentierten Kreuzung in Unterhaching im südlichen Münchner Raum ist für Urban & Hörtreiter ein Glücksfall. Der Parkett- und Bodenlegerbetrieb liegt diagonal gegenüber in einem Innenhof. Wegen der Bebauung im direkten Umfeld kann Objekteur Michael Urban hier keine von außen sichtbare Werbung anbringen. So nah einen werbewirksamen zweiten Standort zu bekommen, war ideal. Sein Glück war dabei, dass der Hauseigentümer, ein Metzger, das Ladenlokal wieder mit einem Handwerksbetrieb besetzen wollte. Damit stach Urban andere Interessenten beim Mietvertrag aus.
Am Stammsitz unterhält Urban & Hörtreiter bereits eine repräsentative Ausstellung mit vielen namhaften Parkett- und Bodenbelagsmarken. Im neuen Studio wird daher exklusiv das Premium-Parkett der Edeldielenmanufaktur aus Österreich präsentiert. „Dieser Produzent hat sich auf Eiche spezialisiert – bis auf eine Ulme im Angebot – und deckt damit die komplette Bandbreite im Bereich Parkett ab“, erklärt Michael Urban. Ein stimmiges Zusatzsortiment sind hochwertige abgepasste Teppiche von Ruckstuhl, Object Carpet und Fletco. Zudem produziert das Familienunternehmen Tischplatten und Wandgarderoben aus Parketthölzern. Kunsthandwerkliche Dekorationen mit saisonalem Bezug bringen Abwechslung ins wohnlich gestaltete Erscheinungsbild und generieren durch Impulskäufe zusätzliche Frequenz.
Beim Umbau zur großzügigen Ausstellung auf 150 m2 entkernte der gelernte Raumausstatter das Ladenlokal komplett und schuf mit Ständerwänden und einem Hängeregister mit raumhohen Schiebeelementen attraktive Präsentationsflächen auf kleinstem Raum. Zugleich ließ sich der notwendige Stauraum für Musterkoffer, Platz für die kleine Pantryküche und ein Zugang zum Sanitärbereich außerhalb des Sichtfeldes realisieren. Alles konzentriert sich hier auf Parkett und seine natürliche Ausstrahlung. Dessen Ursprung illustriert ein alpenländisches Landschaftsbild als Rückwand einer Nische. Zum Gestaltungsansatz passt auch der Bodenbelag aus kieselgrauen Keramikfliesen. Einzel-ne Bereiche sind mit abgepassten Teppichen von Objekt Carpet zoniert. „Über den Zu-schnitt haben wir die Laufwege gestaltet“, erklärt Urban die ungewöhnlichen Formen der Teppichelemente. Die Ideen zur Raumgestaltung stammen in erster Linie von ihm und seiner Frau, die im Betrieb mitarbeitet. Für die Mustererstellung und die Einbauten beauftragte er den Möbelschreiner, der auch bei der ersten Ausstellung im Stammhaus aktiv war.
Parkett ist zweischichtig, dreischichtig oder auch massiv erhältlich, in jeglichen Formaten vom Kleinstab bis zur individuellen XL-Diele. 32 Tafeln in der Größe 30 x 30 cm bilden eine Musterwand, zehn weitere sind um eine Säule drapiert. Sie sind für einen direkten Vergleich zur Beratung leicht abzunehmen. Ihr Farbspiel von weiß pigmentiert bis Räuchereiche und die verschieden strukturierten Oberflächen von glatt bis rau und von Hand geschroppt geben einen raschen Überblick über die vielfältigen Möglichkeiten bei Parkettböden. Nach der Vorauswahl geben 700 x 2.000 mm-Muster in den Auszugsschränken einen Eindruck der Flächenwirkung. Besonders gefragte Böden oder Besonderheiten wie gealterte Dielen und Musterparkett lassen sich im Hängeregister wie kostbare Teppiche im Maß 150 x 200 cm hervorziehen.
Seit Juli 2018 ist die Ausstellung Donnerstag, Freitag und Samstag sowie nach Absprache geöffnet. „Wir wollten den Erfolg erst mal abwarten“, sagt Urban. Offensichtlich ist das Konzept erfolgreich, denn 2019 hat er eine Kundenbetreuerin fest für das Studio angestellt. Die bodentiefen Schaufensterflächen an den beiden Straßenseiten gewähren Autofahrern, Radfahrern und Fußgängern, die an der Ampel warten, auch außerhalb der Öffnungszeiten einen guten Einblick. Mit der warmen Ausleuchtung und dem Farbwechsel des Parkettmusters, das die Thekenfront hinterleuchtet, bietet das Studio gerade in der dunkeln Jahreszeit einen attraktiven Blickfang. Morgens und abends reihen sich hier die Pendlerautos wie endlose Perlenschnüre aneinander. So kommen nun verstärkt auch Privatkunden aus der Region. Aber auch regionale Bauträger haben das Unternehmen wieder mehr im Fokus, wie Michael Urban an Anfragen und neuen Kunden feststellt. „Wir werden mit dem Parkettstudio einfach besser wahrgenommen“, sagt er. Mit der Option neue Kunden zu generieren, hat sich die Investition für den zweiten Standort von etwa 100.000 EUR ihn gelohnt.
Umbau und Investition erfolgten auch mit der Perspektive, dass Sohn Maximilian als dritte Generation ins Familienunternehmen einsteigt. Er hat seine Gesellenprüfung als Parkettleger in einem Kollegenbetrieb absolviert und arbeitet sich nun ein. Neben der Familie Urban sind acht Angestellte in Verwaltung und Vertrieb beschäftigt, dazu kommen siebzehn Parkett- und Bodenleger. Davon sind zwei Meister auf der Baustelle und zwei als Bauleiter im Büro tätig. Zudem vertraut Michael Urban auf einen festen Stamm an Nachunternehmern. Rund 60% des Geschäftes entfallen auf das Objekt, 40% auf Privatkunden. Zur Stammkundschaft von Urban & Hörtreiter gehören Bauträger und Architekten aus dem Großraum München und Österreich. Sie schicken ihre Kunden zur Bemusterung nach Unterhaching. Großprojekte mit 10.000 m2 und mehr sind eher selten, Standard sind Flächen zwischen 500 und 2.000 m2, meist in repräsentativen Gebäuden wie Versicherungen und Banken. Verlegt wird inzwischen 60% Parkett, die restlichen 40% verteilen sich auf textile und elastische Beläge sowie anderes.
Parkett Star - 2/2019 - 34
01. FEBRUAR 2019
Mehr Besucher, ein internationaleres Publikum und ein großes Interesse von Architekten und Innenarchitekten an ihren Naturholzböden registrierte die österreichische Edeldielenmanufaktur bei ihrem zweiten Auftritt auf der Münchner Bau. In Deutschland und Luxemburg wird das Unternehmen aus der Steiermark vom Parketthaus Scheffold vertreten.
Geschäftsführer Ulrich Scheffold freute sich über die positive Resonanz auf die Neuheiten: „Das Konzept der individuellen Parkettauswahl begeistert die Kunden, was uns dazu bewegt hat, das Programm kontinuierlich zu erweitern und zu verfeinern – und die Auswahl nach Basisprodukt (Parkettart und Format), Sortierung und Holzart, Farbe und Oberflächenbearbeitung und -behandlung so einfach wie möglich zu machen.“
Zu allen Wahlmöglichkeiten hatte der Hersteller von Drei- und Zweischichtparkett sowie Massivholzdielen Neuheiten mitgebracht. Erstens die neue Dielengröße 300 x 3.000 mm. Zweitens – als Alternative zur allgegenwärtigen Eiche – Ulme mit ihrer interessanten, lebhaften Maserung, helle Zirbe mit der besonderen Zeichnung durch die dunklen Äste und geradfaserige Lärche mit heiterer Ausstrahlung. Drittens die neuen Oberflächen 3D gebürstet (mehrfach gebürstet, mit rückfallendem Kitt), Historisch bearbeitet und Luftgetrocknet (natürlich getrocknetes Eichenholz mit allen Spuren des Schnitts und vertieften Holzmerkmalen).
Viertens die neuen, aufwändig gefertigten Farben Kamptal (angeräuchert, gelaugt, Treibholzfarben geölt) und Rosental (angeräuchert, gelaugt, historisch bearbeitet, farbgeölt). Und schließlich gibt es die Project Collection jetzt in fünf Farben. Professionell präsentiert werden die Premiumböden der Edeldielenmanufaktur in einem DIN A3-Lookbook, das die einzelnen Optionen im Detail, in der Aufsicht und im Raum zeigt sowie einem Architekten-Booklet, das neben einer Broschüre 32 Oberflächen- und Produktmuster enthält.
Parkett Magazin - 2/2019 - 96
01. FEBRUAR 2019
Nach längerer Abstinenz präsentierte sich in diesem Jahr wieder die Margaritelli-Gruppe mit ihrer Parkettmarke Listone Giordano auf der Bau – und konnte sich regen Zulaufs angestammter und neuer Kunden erfreuen. Vor allem Architekten und Innenarchitekten reflektierten auf die Designparkett-Linie „Natural Genius“, für die die Italiener mit prominenten Namen aus der Design- und Architekturszene zusammenarbeiten.
Größen wie Michele de Lucchi, Matteo Thun oder Patricia Urquoila denken über Grenzen hinweg und verleihen Parkett immer wieder ein neues Gesicht. „Während woanders vor allem Fischgrät oder Landhausdielen zu sehen waren, fanden die Besucher bei uns auf dem Stand eine Vielfalt anderer Optionen – kleine Stäbe, große, lange, schmale, Fischgrät in verschiedenen Winkeln, Gewebestrukturen etc.“, sagt Ulrich Scheffold, Country Manager Deutschland, der bis zum letzten Tag der Messe alle Hände voll zu tun hatte.
Im Blickpunkt standen dabei die neuen Entwürfe des Stuttgarters Alexander Brenner, der als einer der besten deutschen Architekten gilt. „Aus über zweijähriger Forschung und Zusammenarbeit sind zwei besondere Produkte entstanden“, leitete Scheffold die Vorstellung von „Between“ und „Conte“ ein. Bei „Between“ werden zielgerichtet Messing-Inlays zwischen die Zweischicht-Stäbe (3,5/12,5 mm x 90/140 x 1.190 mm) mit Decklage aus französischer Eiche gestreut. Der Kontrast zwischen dem elegant schimmernden Metall und dem gelaugten, gebürsteten, reaktiv gebeizten Holz mit „Invisible Touch“-Finish ergibt eine ebenso vertraute wie neuartige Anmutung.
In der Antike herrschte ein besonderes Gefühl für Proportionen und Raum; Beispiel ist der „römische Verband“, ein ungleichmäßiges Verlegemuster mit unterschiedlichen Elementgrößen für keramische Fliesen und Naturstein, das aufgrund seiner repräsentativen Wirkung bevorzugt auf großen Flächen eingesetzt wurde. Alexander Brenner hat sich davon inspirieren lassen und die Idee in die Gegenwart und in Holz transformiert. Raffiniert ist nicht nur, dass quadratische Formate kombiniert werden, sondern auch die Faserrichtung des Holzes wechselt. Das außergewöhnliche Design löst die Richtung der Räume auf und gewährt aus jedem Blickwinkel ein immer wieder neues Bild.
Parkett Magazin - 2/2019 - 98
01. FEBRUAR 2017
Bei den exklusiven Parkettböden der österreichischen Edeldielenmanufaktur schlägt das Herz jedes Parkettliebhabers höher. Und mit Ulrich Scheffold vom gleichnamigen Parketthaus, das in diesem Jahr übrigens sein 125-jähriges Jubiläum feiert, hat das Familienunternehmen einen kongenialen Vertriebspartner für Deutschland und Luxemburg gefunden, der sich mit Kompetenz und Leidenschaft für das Naturprodukt Holz stark macht.
Was darf’s denn sein ? Eine dreischichtige, zweischichtige oder massive Landhausdiele? Französisches Fischgrät oder Tafelparkett Versailles? Welche Länge, welche Breite? Welche Farbe, welche Oberfläche? Altholzoptik mit Wurmstich oder ein ausgefallener Wirtshausboden, angeräuchert, reliefgebürstet, beflammt... die Edeldielenmanufaktur macht alles möglich. Der Endkunde kann aus einem reichhaltigen Sortiment seinen individuellen Wunschboden zusammenstellen – sein persönliches Unikat. Im ersten Schritt wählt er den Parkett-Typ und das Format, im zweiten die Holzart oder Sortierung, im dritten die Farbe – 20 stehen zur Verfügung – und als letztes die Oberflächenbearbeitung. Auch hier gibt es 20 Optionen. Dieses Baukastensystem ist einfach nachzuvollziehen und selbsterklärend; das gilt genauso für die Preisbildung.
Die Böden sind standardmäßig mit Nut und Feder versehen und gefast, werden vollflächig verklebt und eignen sich damit auch für Fußbodenheizung. Damit sind sie Produkte für den Profi – und genau den spricht Scheffold auch an. „Wir vertreiben ausschließlich direkt an ausgesuchte Kunden.“ Dem Handwerker, der ein besonders Sortiment sucht, mit dem er anspruchsvolle Kunden gewinnen kann, bietet sich mit den Edeldielen ein vielversprechendes Instrument.
Sie werden auftragsbezogen aus Edelhölzern – vorwiegend europäische Eiche, aber auch Ulme, Zirbe und Lärche – im Südosten Österreichs gefertigt. Die Lieferzeit beträgt in der Regel rund vier Wochen. „Die Böden unterscheiden sich durch ausgereifte Technik, die Liebe zum Detail und die hohe Qualität klar von Massenprodukten“, betont Ulrich Scheffeld. Eine Broschüre zeigt alle Wahlmöglichkeiten und auch zahlreiche Interieurbilder, um Anregungen zu geben und die Vorstellungskraft zu beflügeln. Weil Holz immer wieder unterschiedlich ausfallen kann und man die verschiedenen Oberflächen nicht nur sehen, sondern auch fühlen will, werden in einem Koffer Originalmuster der verschiedenen Oberflächenbearbeitungen und Farbgestaltungen präsentiert.
Parkett Magazin - 2/2017 - 69