Anleitung für die Wahl eines Holzbodens
Die Wahl eines Holzbodens ist bei der Einrichtung der eigenen vier Wände ein wichtiger Schritt. Eines der Dinge, die man normalerweise nur einmal im Leben tut. Aus diesem Grund muss man binnen kurzer Zeit alle erforderlichen Informationen einholen. Daher nehmen wir Sie mit unserer Anleitung für die Wahl eines Holzfußbodens an die Hand und beantworten viele Ihrer Fragen. Einfach und klar.
Bei der Gestaltung von Holzfußböden sollen oft die optischen Merkmale hervorgehoben werden. Ebenso sollte man jedoch das Verhalten und die technischen Eigenschaften kennen, um nicht nur schöne, sondern auch langlebige, praktische und sichere Produkte zu garantieren. Deshalb ist es wichtig, dass die wesentlichen Entscheidungen bewusst getroffen werden: Die Auswahl des passenden Parkettbodens erfordert ein umfangreiches Fachwissen in Bezug auf Untergründe, Verlegetechniken, Bearbeitungen der Oberfläche und Ausführungsplanung. Manche Entscheidungen sind obligatorisch, andere frei und persönlich. Unser kompetentes Verkaufsteam steht Ihnen für all Ihre Fragen zur Seite und berät Sie gerne per Telefon, Videocall oder direkt vor Ort in unseren Ausstellungen. Dies gilt auch für die wirtschaftliche Seite des Geschäfts: Fragen zu Angeboten oder Ausschreibungen beantworten wir schnell und sicher.
Holz ist eine lebende Materie, von Natur aus sensibel, in laufendem Austausch mit der Umgebung. Insbesondere machen sich Änderungen der Luftfeuchtigkeit bemerkbar, an die es sich in gewisser Weise anpasst. Ganz langsam und unbemerkt führt es eine Reihe von Bewegungen aus, die sich langfristig auf die Größe auswirken. Man kann sich leicht vorstellen, wie dieses ganz natürliche Verhalten ein Problem darstellt, wenn aus dem Holz ein Bodenbelag geschaffen werden soll, der auf großer Fläche starken Temperaturschwankungen und Nässe ausgesetzt ist. Glücklicherweise hat die Forschung eine Lösung für dieses Problem gefunden. Mit der Entstehung technologischer Parkettböden mit verbesserter Stabilität ist Holz heutzutage mit Sicherheit vereinbar.
Einem Holzparkett geht es dort gut, wo es auch dem Menschen gut geht. Das für ein Parkett ideale Klima stimmt mit den Voraussetzungen für maximalen Wohnkomfort, mit dem Wohlfühlklima des Menschen überein. Die Lufttemperatur sollte nicht unter 15 °C sinken. Wichtiger ist aber noch, dass die relative Luftfeuchtigkeit stets zwischen 35% und 65% bleibt. Besonders kritisch sind dabei bisweilen Räume, die im Winter stark beheizt sind. Bei zu großer Trockenheit kann das Parkett dazu neigen, sich zusammen zu ziehen. Und bei zu hoher Luftfeuchtigkeit? Hier geschieht genau das Gegenteil. Es kann vorkommen, dass das Holz etwas aufquillt. Das richtige Klima bedeutet also langes Leben und Gesundheit für unser Parkett, vor allem aber für uns Menschen selbst.
Es gibt heute auf dem Markt so unglaublich viele Holzböden, die sich durch Holzarten, Größen und Versiegelung unterscheiden, dass man sich zunächst ganz orientierungslos vorkommt. Auf alle Fälle sollte man sich nicht von der Optik allein leiten lassen. Sicherlich sind Parkettböden wegen ihrer Schönheit und ihrem Wohlfühlcharakter gefragt, aber man sollte sie gleichzeitig als technische Komponente im Haus betrachten und die Auswahl gemäß einiger Faktoren abhängig machen wie Dimensionsstabilität, verfügbare Gesamtstärke und Widerstandsfähigkeit. Deshalb sollte man zunächst unbedingt zwischen traditionellem (Massivparkett) und technologischem Parkett (Fertigparkett) unterscheiden können.
Traditionelles Parkett
Beim traditionellen Parkett (Massivparkett) besteht jeder Stab aus einem einfachen Massivholzelement, ohne Maßnahmen zur Verbesserung der Stabilität. Was für ein antikes Möbelstück eine Besonderheit sein mag, ist für einen Holzboden hingegen ein technisches Limit, da Massivholz auch ein Synonym für Spannungen und Bewegung ist. Das nicht vorhandene Ausgleichselement macht das herkömmliche Parkett so anfällig für Verformungen bei Änderung der Luftfeuchtigkeit. Je größer die Stäbe, desto ausgeprägter kann dieses Merkmal auftreten. Es besteht das Risiko, dass sich markante Fugen bilden oder dass sich das Parkett in extremen Fällen sogar wölbt. Deshalb ist der Einsatz auf Fußbodenheizung und in empfindlichen Räumen nicht empfehlenswert.
Stabilität | 3/5 |
Langlebigkeit | 3/5 |
Praktische Aspekte | 1/5 |
Optik | 3/5 |
Technologisches Parkett
Auch das technologische Parkett (3-Schicht sowie 2-Schicht-Parkett) besteht aus 100% Holz. Es handelt sich jedoch um ein baulich komplexeres Produkt, bei dem jede Komponente speziell konzipiert wurde, um ihre jeweilige Funktion bestmöglich zu erfüllen. Bei der sichtbaren Schicht wird auf bestmögliche Optik Wert gelegt. Die Unterschicht hingegen hat die Aufgabe, dem Stab Stabilität und Gleichgewicht zu verleihen. Darüber hinaus hat das technische Parkett deutliche Vorteile hinsichtlich Dimensionsstabilität und Resistenz gegen variable Luftfeuchtigkeit. Folglich sind bei gleicher Stärke größere Maße der Stäbe möglich. All das bringt optische sowie technische Vorteile mit sich. Das wird vor allem bei Sanierungen oder Anwendung auf Fußbodenheizung deutlich.
Stabilität | 5/5 |
Langlebigkeit | 5/5 |
Praktische Aspekte | 5/5 |
Optik | 5/5 |
✓ Es ist äußerst stabil und dennoch flexibel genug
✓ Garantiert eine optisch regelmäßige Oberfläche
✓ Absolut freie Auswahl, auch bei großen Formaten
✓ Überall perfekt, im Wohnbereich und in der Küche
✓ Ideal auch für Sanierungsarbeiten
✓ Die Verlegung ist schneller und einfacher
✓ Bei Fußbodenheizung stets die bessere Wahl
✓ Mehrfach renovierbar und besonders langlebig
Ja selbstverständlich. Eines der besonderen Kennzeichen eines Parketts im Vergleich zu anderen Bodenbelägen sind seine unzähligen Leben. Es kann ohne Bedenken betreten und gelebt werden. Zum Einen verleihen ihm die Spuren der Zeit einen besonderen Reiz und eigenen Charakter. Zum Anderen, weil es sich jederzeit regenerieren lässt. Das bedeutet, durch Abschleifen und neu versiegeln oder ölen wird es wieder wie neu. Auch hier macht die Dimensionsstabilität den Unterschied. Bei Massivparkett ist das Abschleifen von Beginn an nötig, um die anfänglichen Unebenheiten zwischen den Stäben auszuräumen. Und um die späteren Größenveränderungen auszugleichen. Bei Mehrschichtparkett hingegen verleiht die Unterschicht dem ganzen Stabilität - vereint mit einer außerordentlichen Abrasionsfestigkeit der Versiegelung mit Lack oder der kontinuierlichen Erneuerbarkeit der Oberflächenbehandlungen mit Öl - sodass ein Abschleifen unter Umständen gar nicht erforderlich ist. Ganz zu schweigen vom einmaligen Charakter des Holzbodens. Möchte man dennoch abschleifen, genügt es schon, wenige Zehntelmillimeter abzutragen, um die natürliche, perfekt ebenmäßige Oberfläche des Holzes wiederherzustellen. Ein Vorgang, der sich also mehrmals wiederholen lässt. So schenken sie Ihrem Parkett über mehrere Jahrzehnte Leben.
Massivparkett
KURZ NACH DEM VERLEGEN: Nicht ebenmäßige Oberfläche. Unregelmäßigkeiten des Untergrunds werden an der Oberfläche sichtbar.
SOFORT DANACH: Es braucht einige Wochen, bis sich das Holz stabilisiert. Dann muss es tiefgehend abgeschliffen werden, um die Oberfläche zu ebnen. Der Bodenbelag ist eben erst gekauft, aber viel Holz ist schon abgetragen. Nach dem Verlegen muss die Oberflächenbehandlung aufgetragen werden.
MIT DER ZEIT: Nachfolgendes Abschleifen, Fissurenbildung, Verkittungen, Schmutzansammlung aufgrund von Abnutzung der Kitte.
Fertigparkett
KUR NACH DEM VERLEGEN: Perfekte Ebenheit der Oberfläche. Unregelmäßigkeiten des Untergrunds nicht an der Oberfläche sichtbar.
SOFORT DANACH: Kein Abschleifen und Versiegeln beim Verlegen. Keine Unannehmlichkeiten, kein Staub und kein Geruch zuhause. Der Bodenbelag ist fertig, geschützt und nach der Einpflege sofort begehbar. Die sichtbare Schicht ist noch unversehrt und gewährleistet eine lange Lebensdauer.
MIT DER ZEIT: Mehrfach renovierbar, um kleine Anzeichen der Abnutzung zu entfernen und damit das Parkett seine Schönheit wiedererlangt.
Exkurs: Fertigparkett
Häufig wird der Ausdruck "Fertigparkett" als Synonym für technologisches Parkett verwendet, eigentlich handelt es sich jedoch um eine ungenaue, mitunter irreführende Bezeichnung. Der Zusatz "fertig" bedeutet lediglich, dass die abschließende Versiegelung des Parkettbodens bereits durch industrielle Verfahren ausgeführt wurde und nicht erst nach dem Verlegen von Hand aufgetragen werden muss. In diesem Sinne kann man sowohl herkömmliche als auch technische Parkettböden als Fertigparkett bezeichnen. Dieser Aspekt spielt also bei der Unterscheidung der Produkte eine eher nebensächliche Rolle. Wichtiger ist ein kritischer Blick auf die Substanz: Bauweise, Materialien, Achtung von Gesundheit und Umwelt, thermische Leistungen, Pflegefreundlichkeit und Pflegeaufwand. Es wäre ein schwerer Fehler, nur aufs Äußere Wert zu legen und diese wichtigen Aspekte zu vernachlässigen. So ähnlich, als würde man beim Kauf eines Autos lediglich den Metalllack im Auge haben.
Alle Hölzer, die für Bodenbeläge genutzt werden, verfügen stets über eine dem Gebrauchszweck angemessene Härte und ein entsprechendes Verhalten, selbst wenn sie sich hinsichtlich ihrer mechanischen Eigenschaften unterscheiden. Man kann sagen, dass die besonders harten Hölzer wie Eiche im Vergleich zu weicheren Exemplaren wie Ahorn oder Teak für Orte mit hoher Beanspruchung besser geeignet sind. Allerdings ist das unterschiedliche Verhalten nicht genug, um eine endgültige Entscheidung zu treffen. Ausschlaggebend sind vor allem Farbe, Art der Maserung und die entsprechende Kombination mit einem raffinierten Einrichtungsstil, mit dem eigenen Geschmack, auf den man hören sollte. Andererseits ist der Bodenbelag aber kein Möbelstück. Und keine Fahrzeugkarosserie. Seine Aufgabe ist es, betreten und mit Heiterkeit gelebt zu werden. Kleinere oder größere Spuren der Zeit verleihen dem Parkett immer mehr Reiz und Faszination. Wie ein menschliches Gesicht. Im Grunde genommen ist es dieses Vermächtnis an Erinnerungen, die aus einer einfachen Holzoberfläche unser Parkett machen. Mit einem klaren Vorteil gegenüber jedem anderen Bodenbelag: Durch einfaches Abschleifen kann der Boden jederzeit wieder renoviert werden. Immer wieder aufs Neue.
Die mit der Zeit durch die natürliche Oxidation eines organischen Materials bedingte Farbänderung von Holz ist auf die natürliche Interaktion seiner Baustoffe mit Luft und Licht zurückzuführen. Dieses Verhalten verläuft für jedes Holz nach einer anderen Dynamik. Die aus Europa stammenden hellen Hölzer wie Eiche, Kirsche, Ahorn oder Esche neigen in der Regel zu einer langsamen Farbwanderung, bei der vor allem die warmen Farbtöne untermalt werden. Die meisten exotischen Hölzer wie beispielsweise Doussié und Iroko hingegen dunkeln relativ rasch und markant nach. Einige Arten wie Teak haben ein ganz eigenes Verhalten, dessen dunklere Teile eher aufgehellt werden und sich mit der Zeit vereinheitlichen. Durch Oxidation neigt Holz normalerweise dazu, mit der Zeit aufzuhellen. Auch die Behandlungen der Oberfläche wirken sich ganz unterschiedlich auf die Farbentwicklung aus. Diese Erscheinungen sind seit jeher auch Teil der Schönheit von Holz. Es gibt ein paar kleine Kniffe, die äußerst hilfreich sein können. Durch das regelmäßige Verschieben von Teppichen sorgt man für eine gleichmäßige Verteilung der im Dunkeln verborgenen Teile. Durch Vorhänge und UV-Schutz an den Fenstern wird eine direkte Einstrahlung der Sonne vermieden, sodass besonders kritische Situationen gar nicht erst eintreten.
Die Wahl der Oberflächenbehandlung kann bei ein und demselben Parkettboden zu einem ganz unterschiedlichen optischen Ergebnis führen, hängt aber auch damit zusammen, wie man sein Parkett leben und erleben möchte. In diesem Fall gibt es keine allgemeingültige Empfehlung, folgen Sie einfach Ihrem persönlichen Geschmack und Charakter. Ähnlich wie bei der Auswahl eines Kleides gibt es auch hier kein absolutes Richtig oder Falsch. Es muss vor allem zu uns selbst passen. Worauf sollte man also achten? Praktische Handhabung und einfache Pflege? Angenehme Beschaffenheit und Natürlichkeit? Am besten ein Kompromiss aus den technischen Voraussetzungen und eigenen Vorstellungen.
Praktische Aspekte
Die Lackversiegelung erzeugt ein richtiges Schutzschild und sorgt dafür, dass das Parkett wasserabweisend ist und externen Belastungen standhält. Es wird extrem praktisch und einfach in der Handhabung genau wie jeder andere Bodenbelag. Diese Art der Oberflächenbehandlung ist außer der normalen Reinigung absolut wartungsfrei. Auf dem Markt sind unterschiedliche Endoptiken erhältlich: manche wirken eher matt und natürlich, andere wiederum eher glänzend. Die beiden wichtigsten, technisches Parameter, auf die es ankommt, sind: Abrasionsfestigkeit und Elastizität der Versiegelung. Heutzutage sind Lacke gesundheitlich unbedenklich.
Begehbare Natürlichkeit
Die Öloberfläche dringt ins Holz ein und wirkt somit wie ein Schutz von innen heraus. Die natürliche Atmungsfähigkeit bleibt dadurch erhalten, ohne Barrierebildung auf der Kontaktoberfläche. Aus optischer Sicht mag ein mit Öl behandeltes Parkett mit der Zeit etwas an Glanz und Lebendigkeit einbüßen, fühlt sich aber genau deshalb natürlicher an. Für Leute, die einen direkten Kontakt mit dem Holz möchten, sicherlich das Richtige. Für Leute, die es nicht nur gerne ansehen, sondern auch mit den Händen berühren, barfuß begehen, um seine ganze Authentizität zu spüren. Für Leute, die den kleinen Mehraufwand für die perfekte Pflege nicht scheuen.
Sie sind gerne in Begleitung von Freunden? Ein Holzparkett ist ein warmer Willkommensgruß des Hauses. Es wirkt auf Anhieb gemütlich. Haustiere und Parkett sind kein Widerspruch. Hunde und Katzen vertragen sich vielleicht nicht, sind sich aber in einem Punkt einig: Das Parkett ist ihre liebste Oberfläche, denn hier fühlen sie sich wohl. Und nicht nur sie. Auch der Herr des Hauses kann beruhigt sein. Für Katzen und andere kleine Tiere gibt es eh kein Problem. Es ist weniger eine Frage der Samtpfoten, als des Gewichts. Und das Parkett bleibt davon vollkommen unbehelligt. Die Mieze schärft von Zeit zu Zeit ihre Krallen? Dafür ist ein so hartes, gut geschütztes Holz sicherlich uninteressant. Lieber nimmt sie ein Seil oder einen Stofffetzen. Ein Kratzbaum tut sein Übriges. Ist Ihr Hund hingegen eher groß und etwas übergewichtig, gibt es ein paar Tricks. Werfen Sie den Ball nicht im Gang, damit der Hund scharfe Kurven und abrupte Bremsungen vermeidet. Ein Hund setzt seine Krallen normalerweise nur im Freien, auf weichem Untergrund ein. Sollte es ein paar Mal auch im Haus vorkommen, kein Problem. Eine resistente und praktische Oberflächenbehandlung mit Öl ermöglicht eine unkomplizierte, wirkungsvolle Pflege und ist demnach eine ideale Lösung.
Holzfußböden sind in der Regel ebenso bedenkenlos zu nutzen wie andere Bodenbeläge (Fliesen, Stein, etc.). Kleine Zwischenfälle im Haushalt können jederzeit vorkommen und sind kein Anlass zur Sorge. Verschüttetes Wasser einfach so schnell wie möglich aufwischen und die Oberfläche trocknen, ohne dass das Wasser zu lange wirkt. Geringfügige Schäden können lokal mit speziellen Reparaturprodukten behoben werden. Geschieht etwas schwerwiegenderes auch kein Problem: Mit einer professionellen Maßnahme kann man beschädigte Dielen jederzeit auswechseln. Grundsätzlich kann man sagen, dass vorbeugen immer besser. ist als beheben. Es gibt ein paar Tipps, damit Ihr Holzboden möglichst lange seine ganze Schönheit bewahrt. Um beispielsweise Dellen und Schrammen zu vermeiden, bringen Sie unter schweren Möbeln sowie Tisch- und Stuhlbeinen stets Filzschoner an. Etwaige Räder und Rollen von Sitzgelegenheiten wie Bürostühlen sollten immer mit Gummi überzogen werden. Ein Fußabstreifer im Flur oder Eingangsbereich zur Reinigung der Schuhe mag sich banal anhören. Ihr Fußboden wird es Ihnen aber danken, da Sie ihn so vor Schmutz und kleinen Steinen an den Schuhsohlen bewahren, die Kratzer verursachen können.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal von Holzböden ist die Verlegungsweise. Heutzutage wird Parkett meist schwimmend verlegt oder verklebt. Zwei unterschiedliche Formen, denen zwei verschiedene Kulturen des Wohnens entsprechen. Dabei kann die Verlegeart den zu verwendenden Produkttyp bedingen und sich maßgeblich aufs Endergebnis auswirken. Betrachten wir die Unterschiede näher.
Exkurs: Wachsoberflächen
Die Versiegelung mit Bienenwachs oder Ähnlichem gehört mittlerweile der Erinnerung an vergangene Zeiten an. Mittlerweile wurde sie von modernen, ebenfalls natürlichen Produkten abgelöst, die sie an Schutz und einfacher Handhabung übertreffen. Herkömmliche Wachsoberflächen zeichnen sich durch ein gewisses Feuchtigkeitsgefühl der Oberfläche aus, die sich bei Berührung angenehm anfühlt, jedoch pflegeaufwendig ist und leicht Spuren hinterlässt.
Bei der schwimmenden Verlegung wird das Parkett auf eine wenige Millimeter dicke, elastische Unterlage aufgelegt. So entsteht eine Art schwimmender Holzteppich. Da der Untergrund hierbei nicht fest mit dem Parkett verbunden ist, kann er keinen aktiven Beitrag zur Stabilität leisten. Das wirkt sich auch auf die akustischen Eigenschaften aus. Also deutliche Einbußen in puncto Solidarität der Trittfläche und Raumschalldämmung. Diese Verlegetechnik ist dann ratsam, wenn es einfach wieder entfernbar sein soll.
Stabilität | 3/5 |
Langlebigkeit | 3/5 |
Praktische Aspekte | 3/5 |
Optik | 4/5 |
Die effizientere Verlegetechnik für Parkett ist zweifelsohne das vollflächige Verkleben des Bodenbelags direkt mit dem Estrich. Diese Lösung ist technisch sicherlich die bessere, da auch der Untergrund aktiv zur Stabilität des Holzes beiträgt. Diese Verlegung ist hochwertiger und zeichnet sich durch eine bessere Unverformbarkeit sowie Raumschalldämmung des Bodens aus. Es hallt und federt nicht, wenn der Unterboden nicht perfekt ebenmäßig ist. Bei Fußbodenheizung sollte Parkett immer vollflächig verklebt werden.
Stabilität | 5/5 |
Langlebigkeit | 5/5 |
Praktische Aspekte | 5/5 |
Optik | 5/5 |
Exkurs: Vernageln
Beim Vernageln handelt es sich um eine antike, heutzutage aber überholte Verlegetechnik. Früher wurden die Dielen miteinander verkeilt und an einer Unterlage aus Brettern oder einer speziell vorbereiteten Unterkonstruktion vernagelt. Durch die heutigen baulichen und wohnlichen Anforderungen (verfügbare Stärken bei Sanierungsarbeiten, Wohnkomfort und Energieeffizienz bei Fußbodenheizungen) ist diese Technik mittlerweile nur noch sehr vereinzelt anwendbar, vor allem beispielsweise bei der Sanierung historischer Bauten.
Ja, selbstverständlich. Was die schwimmende Verlegung angeht sowieso. Aber auch das Verkleben ist bei einigen bestehenden Bodenbelägen möglich. Man muss gewisse technische Vorgaben beachten, um eine perfekte Haftung zu garantieren, sodass sich der neue Boden fest am Vorgängerboden verankert und dem Zuhause ein ganz neues, natürliches Aussehen verleiht. Bei der Verwendung eines technischen Parketts ist die Höhe relativ gering, sodass die Anpassung bzw. Höhenverstellung von Haus- und Eingangstüren meist unproblematisch ist.
Heutzutage lässt sich Parkett bedenkenlos auch bei Fußbodenheizung verlegen. Wichtig ist jedoch, dass die Produktauswahl nicht nur optische Aspekte, sondern auch technische Kriterien mit einbezieht. Bei derartigen Anwendungen muss das ideale Parkett nämlich mehrere Voraussetzungen erfüllen. Zum Einen eine hohe Dimensionsstabilität, um klimatischen Belastungen standzuhalten. Zum Anderen eine niedrige Wärmefestigkeit, um eine bestmögliche Energieeffizienz zu gewährleisten und somit den Energieverbrauch zu senken. Die Stabilität hängt zum Großteil von der Bauweise ab. Bei der Formstabilität erweist sich ein Mehrschicht-Parkett zweifelsohne stets als hochwertiger als ein herkömmliches Produkt. Unter den Mehrschicht-Parkettböden wiederum sind im Vergleich zu Trägerschichten aus Kiefer die Trägerschichten aus Fichte oder Birke wegen ihrer besseren Wärme leitenden Eigenschaften zu bevorzugen. Dieser Parameter wird noch zusätzlich optimiert, wenn die hochresistente Trägerschicht zugleich maximale Stabilität bei minimaler Stärke gewährleistet. Und was die Verlegung anbelangt? Aus denselben Gründen erhält man die besten Leistungen, wenn das Parkett mit dem Untergrund verklebt wird. Im Vergleich zur schwimmenden Verlegung werden eine bessere Wärmeübertragung und eine bessere Stabilität garantiert. Kurzum, so sollte ein Holzboden auf Fußbodenheizung idealerweise beschaffen sein: Parkett mit Trägerschicht aus Fichte bzw. Birke und Quereinschnitten für vollflächiges Verkleben.
Durch seine ausgezeichnete Stabilität und den hohen, durch die Oberflächenbehandlungen garantierten Schutz, kann man Parkett heute guten Gewissens auch in der Küche verwenden. In dieser Räumlichkeit lässt sich ein Holzboden sogar besonders intensiv genießen. Ein Raum, in dem eine vertraute Intimität herrscht und wo es nur wenigen Materialien wie dem Holz gelingt, ein echtes Wohlgefühl zu erzeugen. Warum sollte man also genau an diesem Ort die natürliche Kontinuität brechen? Wer das Parkett nach wie vor als empfindlichen Bodenbelag sieht, der mag bei einer entsprechenden Empfehlung des Architekten etwas zögerlich sein. Allerdings sollten sie sich selbst davon überzeugen, dass dieses Vorurteil mittlerweile vollkommen haltlos ist und hingegen voller Möglichkeiten steckt. Die derzeitigen Bautechniken ermöglichen die Positionierung von Holzböden in nahezu jedem Raum des Hauses, ungeachtet seiner Funktion und ohne Bedenken, das Parkett zu beschädigen. Für eine optimale, langzeitige Nutzung in der Küche genügt es, sich an ein paar kleine Vorgaben zu halten und gesunden Menschenverstand walten zu lassen. So sollten sie zum Beispiel ätzende Säuren oder besonders aggressive alkalische Fettlöser vermeiden, die zu lokalen Verdunklungen führen können. Und bei Kontakt mit Wasser? Kein Problem. Die nasse Oberfläche einfach abtrocken und nach Möglichkeit vermeiden, dass größere Mengen Wasser längere Zeit auf den Boden einwirken. Nach der Verlegung und anschließend einmal pro Jahr sollte der Fußboden eingepflegt werden.
Offizielle Umweltzertifizierungen für Parkett sind Markierungssysteme, die dem Verbraucher zusammenfassende, verständliche und transparente Informationen über die Herkunft der verwendeten Rohmaterialien liefern. Hierbei wird hauptsächlich das Thema des Schutzes der Forstbestände berücksichtigt, mit besonderer Aufmerksamkeit für deren Verwendung bei Fußböden aus mehrschichtigem Holz. Ziel ist es, den Kunden die Kultur des Verantwortungsbewusstseins für die Umwelt nahe zu bringen und die Neigung zum Kauf von zertifizierten Hölzern zu fördern.
FSC®
Produktzertifikat, das die Herkunft des Holzes aus streng ökologisch, sozial und ökonomisch bewirtschafteten Wäldern garantiert.
PEFC™
Produktzertifizierung, die die Herkunft der Produkte aus nachhaltig und kontrolliert bewirtschafteten Forstgebieten zusichert.
Real Wood
Von der europäischen Parkettindustrie (FEP) vergebenes Qualitätszeichen zur Erkennung hochwertiger Echtholzböden.
Èmissions Dans L'air Intèrieur
Französische Zertifizierung für die Einstufung in die Emissionsklasse A+ in Bezug auf Emissionen flüchtiger organischer Gemische (VOC).
Der blaue Engel
Produkte mit diesem Gütesiegel der Bundesregierung enthalten geringe Emissionen, um ein gesundes Raumklima zu gewährleisten.
CE-Markierung
Eine Bestätigung, dass alle Anforderungen der EG-Normen hinsichtlich der CE-Kennzeichnung in Bezug auf Holzfußböden erfüllt sind.