03. NOVEMBER 2025
Nach den Beobachtungen des Verbandes der europäischen Parkettindustrie (FEP) hat sich die Lage auf dem europäischen Parkettmarkt bis Mitte des Jahres 2025 weiter leicht verbessert, seit dem Sommer jedoch stagniert die Entwicklung. Zugleich kämpft die Branche mit steigenden Kosten, insbesondere für Holz, Energie sowie Löhne und sieht sich mit vielen Unsicherheiten konfrontiert. Zwar hat sich nach der Einführung der Antidumpingzölle auf chinesisches Mehrschichtparkett dessen Importvolumen reduziert, jedoch senken die chinesischen Exporteure bei den verbliebenen geringen Mengen ihre Parkettpreise.
Der Tiefpunkt scheint im Jahr 2024 bereits erreicht worden zu sein und nun überwunden. Die Situation verbesserte sich im ersten Halbjahr 2025 tendenziell leicht, verlangsamte sich jedoch seit dem Sommer etwas. Insgesamt stagniert der europäische Parkettmarkt auf einem nach wie vor historisch niedrigen Niveau, wobei sich alle wesentlichen Einzelmärkte zu stabilisieren scheinen, mit Ausnahme von Frankreich, das nach wie vor stark schwächelt.
Der Sektor kämpft mit den stetig steigenden Kosten. Die Preise für Rohholz, insbesondere Nadelholz, sind gestiegen. Hohe Energiekosten wirken sich weiterhin negativ auf die Kaufkraft sowie Marktchancen aus und stellen eine erhebliche Belastung für die produzierenden Unternehmen dar. Zudem belasten die nach wie vor schwache Baukonjunktur, hohe Inflation und gestiegene Zinssätze die gesamte Branche auf mehreren Ebenen.
Die allgemeine politische Unsicherheit trägt zur schwierigen Situation bei. Zwar scheint sich die Lage mit den USA vorerst zu stabilisieren - auf alle in die USA exportierten EU-Parkettprodukte wird ein Zoll von 15% erhoben -, doch die jüngsten Änderungen der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR), die die am 23. September angekündigte weitere Verschiebung aufheben, verlängern die Situation kostspieliger Unsicherheit und unrealistischer Umsetzungsfristen.
Was die Auswirkungen der Mitte Juli 2025 veröffentlichten endgültigen Antidumping-Maßnahmen gegen mehrschichtige Holzfussböden aus China betrifft, so ist in den letzten Monaten ein deutlicher Rückgang der Importe von Parkettböden aus China zu verzeichnen. Importe von China-Parkett sind durch Strafzölle seit Mitte des Jahres mit einer Preissteigerung von nahezu 50 % belegt.
Das übergreifende Ziel der Einführung solcher hohen Zölle war es, die europäische Parkettindustrie vor unlauteren Wettbewerbspraktiken zu schützen. Besorgniserregend ist jedoch, dass chinesische Exporteure für die rückläufigen Mengen nun häufig sogar noch niedrigere Preise anbieten als vor der Untersuchung zum Antidumping und der Einführung der Strafzölle.
Zudem steigt das Angebot an Parkettprodukten aus anderen Ländern, die zuvor keine relevanten Mengen in die EU anlieferten. FEP verfolgt diese Entwicklungen aufmerksam und wird nicht zögern, sich mit neu erlangten Erkenntnissen wieder an die EU-Kommission zu wenden, um weitere Untersuchungen zu diesen jüngsten Trends zu erbitten.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass der Parkettmarkt in Europa trotz der Stabilisierung auf einem niedrigen Niveau weiterhin angespannt ist und mit erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen zu kämpfen hat. Gemeinsam mit anderen besorgten europäischen Verbänden fordert FEP die EU-Kommission daher dringend auf, einen Mechanismus zur Aussetzung der EUDR-Umsetzung einzuführen, der es den politischen Entscheidungsträgern ermöglicht, die Auswirkungen und die Umsetzung der Verordnung umfassend und sachgerecht zu bewerten. Diese Neubewertung sollte darauf abzielen, echte Maßnahmen der Vereinfachung zu ermitteln sowie die Verpflichtungen der EUDR tatsächlich umsetzbar zu machen. Das legitime Umweltziel der Verordnung - die Bekämpfung der Entwaldung - muss dabei jedoch uneingeschränkt gewahrt bleiben. Dieses Ziel unterstützt FEP nachdrücklich.
Quellen: FEP Press Release, Parkett Magazin
