04. DEZEMBER 2024
Die Europäische Union treibt mit der neuen EUTR-Verordnung (European Deforestation Regulation, EUDR) den Klimaschutz und die Bekämpfung von Entwaldung voran. Die Verordnung, die voraussichtlich Ende 2025 in Kraft tritt, stellt besonders hohe Anforderungen an Unternehmen, die Produkte wie Holz und Holzwerkstoffe - darunter auch Parkett - herstellen, importieren oder vertreiben. Doch was bedeutet das konkret für die Parkettbranche?
Die EUDR ist die Weiterentwicklung der bisherigen EU-Holzhandelsverordnung (EUTR). Ihr Ziel ist es, die Einfuhr von Produkten zu unterbinden, die mit Entwaldung, Waldschädigung oder illegalem Holzabbau in Verbindung stehen. Unternehmen müssen nachweisen, dass ihre Produkte nicht zur Abholzung beitragen - ein Prinzip, das als "Entwaldungsnachweis" bekannt ist. Für die Parkettbranche bedeutet dies:
Unternehmen müssen detaillierte Informationen zu den Herkunftsländern des Holzes bereitstellen und die gesamte Lieferkette dokumentieren.
Unternehmen müssen Risiken bewerten und minimieren. Falls Unsicherheiten bestehen, darf das Holz nicht verwendet werden.
Neben der Herkunft des Holzes wird auch geprüft, ob die Waldnutzung in Übereinstimmung mit den lokalen Gesetzen und sozialen Standards steht.
Die Parkettbranche steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen:
Die detaillierte Nachverfolgung und Dokumentation der Lieferketten führt zu einem erheblichen Mehraufwand für Unternehmen
Der weltweite Wettbewerb um zertifiziertes, legal gewonnenes Holz wird intensiver. Dies könnte die Preise für Rohmaterialien erhöhen.
Viele unternehmen müssen ihre Einkaufsstrategien und Lieferketten anpassen, um den Anforderungen zu entsprechen.
Neben den Herausforderungen bietet die EUDR auch Möglichkeiten:
Verbraucher legen zunehmen Wert auf nachhaltige Produkte. Unternehmen mit EUDR-konformem Parkett haben einen Marktvorteil.
Die Nachfrage nach alternativen, nachhaltigen Materialien könnte Innovationen in der Parkettproduktion ankurbeln.
Die EUDR schafft einheitliche Standards, die langfristig dazu beitragen, die Ressource Holz nachhaltig zu bewirtschaften.
Das EUDR-Lieferkettengesetzt stellt die Parkettbranche vor tiefgreifende Veränderungen. Der Übergang zu strengeren Umwelt- und Sorgfaltspflichten ist zwar mit Herausforderungen verbunden, eröffnet aber auch neue Perspektiven für eine nachhaltige Zukunft. Unternehmen, die sich frühzeitig anpassen und transparente Lieferketten etablieren, sichern sich einen Wettbewerbsvorteil und tragen aktiv zum Schutz der Wälder bei. Die Parkettbranche steht also nicht nur vor einer regulatorischen Pflicht, sondern auch vor der Chance, sich als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu positionieren.